UN-Staaten vertagen Klimaschutz
Bonn (dpa/ND). Bei der UN-Klimakonferenz in Bonn hat es keine wesentlichen Fortschritte in den Kernfragen für ein neues Weltklima- Abkommen gegeben. Rund 4500 Teilnehmer aus aller Welt verhandelten fast zwei Wochen lang – ohne feste inhaltliche Vereinbarungen für den weiteren Weg zu treffen. Ein neuer Entwurf für die nächsten Verhandlungsrunden lag zum Abschluss der Konferenz am Freitag vor, wurde aber noch nicht beschlossen und war auch strittig. Zur Vorbereitung des nächsten Weltklimagipfels Ende des Jahres in Cancún (Mexiko) sollen zwei weitere größere UN-Konferenzen stattfinden.
Im nun vorgelegten Verhandlungstext wird die Erfordernis »tiefer Einschnitte« beim globalen CO2-Ausstoß betont. Noch in Klammern – also als Option – steht das Langfristziel, die Erderwärmung auf 1,5 oder 2 Grad Celsius zu begrenzen. Der Höhepunkt des Treibhausgas-Ausstoßes solle bis 2020 erreicht werden. Die globalen Emissionen sollen dann bis 2050 um mindestens 50 bis 85 Prozent (gegenüber 1990) vermindert werden.
Die Industriestaaten haben sich erneut vor verbindlichen und ausreichenden Zusagen zur CO2-Minderung gedrückt, erklärte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Greenpeace-Experte Martin Kaiser kritisierte, es sei immer noch nicht klar, wann ein ambitionierter globaler Klimavertrag unterzeichnet werden könne.
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