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Mission: Titel behalten
Weltmeister Italien heute gegen Paraguay
Überaltert, außer Form und scheinbar satt: Von vielen schon abgeschrieben, will Titelverteidiger Italien seine Kritiker Lügen strafen und in seinem Auftaktspiel heute gegen Paraguay in Kapstadt den Grundstein für ein erfolgreiches Turnier legen. Auch wenn die Vorbereitung auf Südafrika alles andere als rund lief, hoffen die Azzurri mit den Weltmeistern von 2006 auf einen ähnlichen Lauf wie beim Titelgewinn in Deutschland.
»Ich kann mich nicht erinnern, dass Italien je als Favorit in eine WM gegangen wäre«, sagt Trainer Marcello Lippi vor der Partie gegen die als gefährlicher Außenseiter gehandelten Südamerikaner. Auch Routinier Gianluca Zambrotta lässt sich von den Unkenrufen aus der Heimat nicht beirren: »Vor vier Jahren war es doch genauso. Da haben uns viele nicht einmal das Viertelfinale zugetraut.«
In der Diskussion um das hohe Durchschnittsalter (28,5 Jahre) seiner Mannschaft hat Lippi ohnehin seine ganz eigene Sicht. »Alter ist im Fußball keine Schwäche, es bedeutet vielmehr Erfahrung und Charisma. Es heißt nicht umsonst: Alte Besen kehren gut«, erklärt der 62-jährige Weltmeister-Coach von 2006. Im Übrigen habe man eine »gute Mischung aus Alt und Jung«, so der »Maestro«, der sein Amt nach der WM aufgibt und unter anderem vom reichen arabischen Klub Al-Ahli umworben wird.
Tatsächlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass heute im Green Point Stadion von Kapstadt neben verdienstvollen Oldies wie Kapitän Fabio Cannavaro (36), Zambrotta (33), Antonio Di Natale (32) und Torwart Gianluigi Buffon (32) auch ein Neuling aufläuft. Gute Chancen werden Innenverteidiger Leonardo Bonucci (23/Bari) und Mittelfeldspieler Claudio Marchisio (24/Juventus) eingeräumt.
Der Optimismus ist den Italienern trotz zuletzt enttäuschender Vorbereitungsspiele gegen Mexiko (1:2) und die Schweiz (1:1) noch nicht abhandengekommen. »Ich bin sehr zuversichtlich«, sagt Cannavaro, der auf die traditionell starke Abwehr baut: »Wir werden nie so offensiv spielen wie Brasilien, Portugal oder Spanien, aber dafür werden sie nie so verteidigen wie wir.« SID
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