Schwere Vorwürfe gegen Polizei
Berichte von Übergriffen bei Gipfel in Toronto
Berlin (ND). Nach Angaben der Sicherheitskräfte wurden am Rande des G8- und G20-Gipfels in Toronto mehr als 600 Demonstranten vorübergehend festgenommen. Im Anschluss an die Großdemonstration vom Sonnabend hatten Militante einige Fensterscheiben von Banken und Geschäften eingeworfen sowie ein Polizeiauto in Brand gesteckt. Teilnehmer der Proteste werfen der Polizei vor, dies zum Anlass genommen zu haben, in der Nacht und auch am kommenden Tag brutal gegen friedliche Aktionen vorgegangen zu sein. Entgegen den Polizeiangaben seien zahlreiche Demonstranten dabei verletzt worden. Beides ist auf Videoaufnahmen zu sehen, die im Internet veröffentlicht sind.
Die kanadische Polizei nutzte für den Gipfel geschaffene Sondervollmachten, Personen festzunehmen, die sich dem Zaun rund um das Tagungszentrum näherten. Darunter waren zehn Medienvertreter – etwa ein Journalist des britischen »Guardian« – und unbeteiligte Passanten. Augenzeugen berichten im Nachrichtenportal »Toronto Media Co-op«, sie hätten die Nacht in provisorischen Gefängnissen auf dem Gelände der früheren Toronto-Filmstudios in überfüllten Zellen oder Drahtkäfigen verbringen müssen, teilweise gefesselt, ohne Nahrung und Wasser.
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