Werbung

Gysi sieht immer noch Chancen für rot-rot-grüne Annäherung

Linken-Fraktionschef sieht auch Positives nach Bundespräsidenten-Streit

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin, 2. Juli (AFP/ND) - Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, glaubt trotz des Streits um die Bundespräsidentenwahl weiterhin an eine Annäherung von Linken zu SPD und Grünen. Die Tatsache, dass Spitzenpolitiker von SPD, Grünen und Linken am Abend der Präsidentenwahl am Mittwoch erstmals das Gespräch miteinander gesucht hätten, sei ein positives Zeichen, sagte Gysi der »Berliner Zeitung« vom Freitag. »Immerhin: Sie haben ja mit uns geredet. Es war halt nur zu spät. Aber vielleicht beginnt jetzt mal eine Normalisierung unseres Verhältnisses.«

Auch der Vorsitzende der Linksfraktion im Thüringer Landtag, Bodo Ramelow, warb für rot-rot-grüne Bündnisse. »Schwarz-Gelb steht kurz vor dem Scheitern«, sagte Ramelow dem »Kölner Stadt-Anzeiger« vom Freitag. »Das bedeutet für meine Partei, dass wir uns um Projekte kümmern müssen, mit deren Hilfe ein Politikwechsel in Deutschland erkennbar wird.« Vor allem in Nordrhein-Westfalen werde die Linke schauen, ob Hannelore Kraft (SPD) als Regierungschefin einer rot-grünen Minderheitsregierung die Kraft habe, Gesetze einzubringen, die einen Richtungswechsel sichtbar machten.

In der Bundesversammlung am Mittwoch hatten die Linken nach dem zweiten Wahlgang zwar ihre Präsidentschaftsbewerberin Luc Jochimsen aus dem Rennen genommen. Im dritten Wahlgang enthielten sie sich aber weitgehend der Stimme und votierten nicht für den rot-grünen Bewerber Joachim Gauck. SPD und Grüne warfen der Linkspartei daraufhin Regierungsunfähigkeit vor.

Mehr Informationen zum Thema in der ND-Ausgabe vom 03.07.2010
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.