Genacker teilweise zerstört
Weitere Proteste im Müritzkreis sind angekündigt
Limburgerhof/Zepkow (dpa/ND). Unbekannte haben den einzigen Acker mit gentechnisch veränderten Kartoffeln zur kommerziellen Nutzung in Deutschland teilweise zerstört. Wie die BASF Plant Science in Limburgerhof (Rheinland-Pfalz) mitteilte, ist etwa ein Hektar des 15 Hektar großen Feldes bei Zepkow in Mecklenburg-Vorpommern betroffen. Die Polizei bestätigte, dass auf dem Acker Pflanzen herausgerissen wurden. Sie kündigte mehr Streifengänge in dem Gebiet an. Die Kartoffeln der Sorte Amflora waren am 19. April nach Protestaktionen unter Polizeibewachung gepflanzt worden. BASF erstattete Strafanzeige. Die Aktion ereignete sich bereits in der Nacht zum Donnerstag.
BASF Plant Science prüft nach Angaben des Unternehmens noch den Schaden. Auf der jetzt vernichteten Fläche sollten Saatkartoffeln wachsen, die im nächsten Jahr für die Bestellung von 10 bis 15 Hektar gereicht hätten, sagte eine Sprecherin.
Die Kartoffel kann nach Angaben von Umweltverbänden eine Resistenz gegen Antibiotika auslösen. BASF sieht die Kartoffel zur Stärkegewinnung vor. Sie soll als Rohstoff für Kleber und Beton dienen.
Die vor der Pflanzung begonnenen Proteste von Gentechnik-Gegnern gehen indes weiter. Sie haben für den 16. Juli zu einer weiteren Aktion in Zepkow aufgerufen. Das Landesvorstandsmitglied der Grünen, Christian Prasser, distanzierte sich von den Zerstörungen: »Das ist nicht das geeignete Mittel. Wir brauchen politische Lösungen.« Zerstörungen würden nur Skepsis bei den Bürgern bringen.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.