Caricom will Regeln für die Helfer
Haiti unzufrieden mit unkoordinierter Hilfe
Montego Bay
Nach dem verheerenden Erdbeben im Januar mit schätzungsweise 300 000 Toten haben Hunderte internationale Hilfsorganisationen Mitarbeiter nach Haiti geschickt. Ihre Einsätze seien unkoordiniert und eine Gefahr für die demokratischen Strukturen, kritisiert die Karibische Gemeinschaft (Caricom). Der Staatenbund mit 15 Mitgliedern hat die UNO kürzlich aufgefordert, die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen in Haiti zu reglementieren. Bei einem Treffen im jamaikanischen Badeort Montego Bay in der vorigen Woche, an dem auch der haitianische Präsident René Préval teilnahm, wurde UN-Generalsekretär Ban Ki Moon um Unterstützung gebeten.
»Wir können nicht zulassen, dass Hilfsorganisationen die demokratischen Institutionen in Haiti unterminieren«, sagte der Premierminister von Dominica, Roosevelt Skerrit. Die Organisationen täten dort, was sie wollten, und stimmten sich nicht mit der Regierung ab. Skerrit, der zurzeit den Caricom-Vorsitz innehat, rief »die internationalen Institutionen und Regierungen auf, die Hilfsorganisationen nicht mehr finanziell zu unterstützen.«
Wie der Premier kritisierte, beriefen sich Geber oftmals auf den Mangel an Transparenz, um ihre Gelder an der Regierung vorbei direkt an die Organisationen zu leiten. Die Regierungschefs der Region schlugen dagegen vor, finanzielle Hilfen etwa über den Internationalen Währungsfonds, die Interamerikanische Entwicklungsbank und die Zentralbank von Trinidad und Tobago an Port-au-Prince weiterzuleiten. Die karibischen Staaten kritisierten ferner, dass Haiti keine Unterstützung erhalten habe, um Lehrer, Krankenschwestern und Polizisten zu bezahlen.
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