Caricom will Regeln für die Helfer

Haiti unzufrieden mit unkoordinierter Hilfe

  • Peter Richards (IPS),
  • Lesedauer: 2 Min.

Montego Bay

Nach dem verheerenden Erdbeben im Januar mit schätzungsweise 300 000 Toten haben Hunderte internationale Hilfsorganisationen Mitarbeiter nach Haiti geschickt. Ihre Einsätze seien unkoordiniert und eine Gefahr für die demokratischen Strukturen, kritisiert die Karibische Gemeinschaft (Caricom). Der Staatenbund mit 15 Mitgliedern hat die UNO kürzlich aufgefordert, die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen in Haiti zu reglementieren. Bei einem Treffen im jamaikanischen Badeort Montego Bay in der vorigen Woche, an dem auch der haitianische Präsident René Préval teilnahm, wurde UN-Generalsekretär Ban Ki Moon um Unterstützung gebeten.

»Wir können nicht zulassen, dass Hilfsorganisationen die demokratischen Institutionen in Haiti unterminieren«, sagte der Premierminister von Dominica, Roosevelt Skerrit. Die Organisationen täten dort, was sie wollten, und stimmten sich nicht mit der Regierung ab. Skerrit, der zurzeit den Caricom-Vorsitz innehat, rief »die internationalen Institutionen und Regierungen auf, die Hilfsorganisationen nicht mehr finanziell zu unterstützen.«

Wie der Premier kritisierte, beriefen sich Geber oftmals auf den Mangel an Transparenz, um ihre Gelder an der Regierung vorbei direkt an die Organisationen zu leiten. Die Regierungschefs der Region schlugen dagegen vor, finanzielle Hilfen etwa über den Internationalen Währungsfonds, die Interamerikanische Entwicklungsbank und die Zentralbank von Trinidad und Tobago an Port-au-Prince weiterzuleiten. Die karibischen Staaten kritisierten ferner, dass Haiti keine Unterstützung erhalten habe, um Lehrer, Krankenschwestern und Polizisten zu bezahlen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.