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Geopfert

Tobias Riegel will Bewegung in der Drogenpolitik

  • Lesedauer: 2 Min.

Alle Jahre wieder wird Toter gedacht, deren Ableben mit ein bisschen weniger Ideologie in den Köpfen der Entscheidungsträger wahrscheinlich hätte verhindert werden können. Denn der gestern auch in Berlin wieder begangene bundesweite Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige verdeutlicht das auf dem Rücken Suchtkranker ausgetragene Versagen der autoritären Drogenpolitik immer wieder neu. Restriktionen verhindern seit Jahrzehnten weder den offenen Drogenverkauf, noch die öffentliche Verelendung, noch die Korrumpierung von Zoll, Polizei und Justiz, ohne die der tägliche schwunghafte Drogenhandel auf unseren Straßen unmöglich wäre.

Stattdessen stattet das Drogenverbot internationale Kartelle mit beispielloser Macht aus, werden Leib und Leben der Süchtigen durch gestrecktes Heroin bedroht und Opfer von Verteilungskämpfen provoziert. Nicht auszudenken, welch großartige Therapien und Präventionskampagnen man mit den einer nutzlosen Polizeistrategie geopferten Milliarden finanzieren könnte.

Zwei gute Nachrichten gibt es aber zum Thema: Erstens ist die Zahl der Drogentoten von 2009 mit 157 weiterhin rückläufig. Zweitens hat Berlins Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (LINKE) gestern mit dem 1. Oktober ein definitives Datum für den Beginn der Heroinabgabe auf Rezept verkündet.

Auch im Zusammenhang mit der Aufregung um Drogen verkaufende Kinder ist das eine wichtige Botschaft. Denn Eigentümer eines Rezeptes für reinen Stoff fallen als Kunden für die genötigten Nachwuchsdealer schon mal aus.

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