Ungebrochen beliebt
Mehr als 30 000 Karten sind für das Berliner ISTAF bereits verkauft
Noch 31 Tage sind es bis zum 69. Internationalen Stadionfest der Leichtathleten im Berliner Olympiastadion – dem ISTAF. Für 2010 zählt das Event nominell nicht mehr zur allerersten Garde der Topmeetings, die die sogenannte Diamond League bilden, da die Veranstalter im Vorjahr trotz der erfolgreichen WM in der deutschen Hauptstadt nicht in der Lage waren, die für die Aufnahme in die Serie gestellten finanziellen und medienrelevanten Bedingungen (TV-Übertragungen!) zu erfüllen. Danach war erst mal Ruhe im Schiff – es sah lange Zeit sogar nach dem vorläufigen Ende der ISTAF-Geschichte aus. Dann aber taten sich die Veranstalter um Meetingdirektor Gerhard Janetzky, der aus Imagegründen am ISTAF-Erhalt höchst interessierte Senat und der Landessportbund zu einer konzertierten Aktion zusammen. Heraus kam ein auf den ersten Blick zwar kleinformatigeres ISTAF, das aber mit seinem Drumherum und den avisierten Teilnehmern keineswegs zweitklassig sein wird.
Dem eigentlichen Sportfest der Elite am Sonntag mit 16 Wettbewerben geht der vom LSB inspirierte »Tag des Sports« voraus. Dieser soll »Stars zum Anfassen«, eine Vielzahl von Mitmachangeboten und Informationsmöglichkeiten sowie das vorgezogene Hammerwerfen der Frauen bieten. LSB-Präsident Klaus Böger erwartet an diesem Tag bis zu 100 000 Besucher im Olympiapark. Breitensport und Spitzensport sollen sich nahekommen. So bekommt das ISTAF mit dieser Idee eine neue Dimension.
Erst im April war mit den konkreten Vorbereitungen für das Meeting begonnen worden. Darin enthalten: Sponsorengewinnung, Athletenwerbung, Sicherung der Veranstaltungslogistik et cetera. Bei der Pressekonferenz am Mittwoch konnte Geschäftsführer Martin Seeber nun mitteilen: »Wir vermelden 30 000 verkaufte Tickets. Das ist richtig gut, damit sind wir sehr zufrieden.« Ursprüngliches Ziel sei es gewesen, den Unterrang mit 36 000 Zuschauern zu füllen. »Das werden wir sicher schaffen«, sagt Seeber.
Dadurch, dass in jüngster Zeit noch einmal drei potente Geldgeber zu den bereits fünf vorhandenen dazugewonnen werden konnten, sei es möglich geworden, den Finanzetat noch einmal um 150 000 Euro auf jetzt 1,5 Millionen Euro zu steigern. Hinzu kämen dann noch 600 000 bis 700 000 Euro an Sachleistungen – »das kann sich sehen lassen«. Man habe sich vor allem auch an die Sportgemeinde in der Hauptstadt und drum herum gewandt, alle 2200 Berliner und 3000 Brandenburger Vereine angeschrieben. Immerhin 500 davon hätten bislang insgesamt 5000 Karten bestellt, stellte Seeber zufrieden fest, denn auch das hat es so zuvor beim ISTAF noch nicht gegeben. Im Angebot ist auch ein 12-Euro-Kombinationsticket mit Hertha BSC. Die Berliner bestreiten am 20. August ihren Zweitligaauftakt.
Das ISTAF also »lebt und ist intakt«, wie Meetingdirektor Janetzky feststellt. Er verspricht Weltklasse am laufenden, springenden und werfenden Band. »Wir werden möglichst viele frische Europameister von Barcelona an den Start bringen, spannende Duelle inszenieren.« Rund 1000 Athleten aus aller Welt hätten sich um einen ISTAF-Startplatz beworben, 220 werden am Ende am 22. August in Aktion sein. »Wir nehmen nur die Besten, soweit es unsere finanziellen Möglichkeiten zulassen.«
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