Israel griff Gaza-Gebiete an
Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet
Tel Aviv/Kairo (dpa/ND). Die israelische Armee teilte mit, in der Nacht zum Sonntag seien zwei Schmugglertunnel im Süden des Palästinensergebiets beschossen worden. Nach palästinensischen Angaben wurde auch ein unbewohntes Gebiet östlich von Chan Junis angegriffen. Berichte über mögliche Opfer gab es nicht.
Wenige Stunden vor den Angriffen war ein Kommunalzentrum in der israelischen Grenzstadt Sderot von einer aus dem Gaza-Streifen abgefeuerten Rakete getroffen worden. Am Gebäude sei erheblicher Schaden entstanden, verletzt worden sei niemand, hieß es. Israelische Medien berichteten von einer »Eskalation der Gewalt im Süden«. Bei den schwersten israelischen Luftangriffen seit Wochen war am Freitagabend ein Mitglied der in Gaza herrschenden Hamas getötet worden. Acht weitere Palästinenser wurden verletzt. Zuvor hatten Palästinenser die israelische Stadt Aschkelon beschossen.
Seit Jahresbeginn sind etwa 110 Raketen und Mörsergranaten aus dem Gaza-Streifen auf Israel abgefeuert worden. Seit dem Gaza-Krieg vor eineinhalb Jahren, bei dem etwa 1400 Palästinenser getötet wurden, waren es etwa 400.
Derweil haben der ägyptische Präsident Husni Mubarak und der israelische Staatspräsident Schimon Peres über die Bedingungen für die Aufnahme direkter Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern gesprochen. Ein Sprecher des ägyptischen Präsidenten sagte, Mubarak habe Peres zu einem Stopp des Siedlungsbaus und anderen »vertrauensbildenden Maßnahmen« geraten. Nur so könne die richtige Atmosphäre für direkte Verhandlungen geschaffen werden. Die Entscheidung darüber, ob aus den laufenden indirekten Verhandlungen direkte Gespräche werden sollen, liege letztlich aber bei Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
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