Schrippen-Tipp

Bernd Kammer empfiehlt dem Bundespräsidentenein Ostprodukt

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Bundespräsident ist gerade dabei, sich bei den Berlinern, und speziell den Berliner Bäckern, unbeliebt zu machen: Die Schrippen, die bei Wulffs im Schloss Bellevue auf den Frühstückstisch gelangen, stammen aus Hannover. Aus Hannover, 300 Kilometer von Berlin entfernt. Bestimmt müssen die dreimal aufgebacken werden, damit sie überhaupt noch genießbar sind. Was hat der Mann für einen Geschmack? Weiß er nicht, welch köstliche Backware die Berliner Schrippe ist? Wahrscheinlich weiß er nicht mal, dass hier die Schrippe Schrippe heißt. Hannover klingt eher wie Brötchen.

Und nicht nur die Berliner Bäcker sind sauer wie Sauerteig (aus dem natürlich keine Schrippen geformt werden), sondern auch die Umweltschützer. Die Grünen-Politikerin Claudia Hämmerling findet den Transport »verrückt«, und Carmen Schultze vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) merkt an, dass »gerade qualitativ hochwertige« Häuser zunehmend auf regionale Produkte setzten, was »umwelttechnisch« immer besser sei.

Und meist auch geschmackstechnisch. Wenn der Genuss einer normalen Schrippe Christian Wulff davon noch nicht überzeugen kann, sollte er mal in eine Ost-Schrippe beißen. Also in eine knackig goldgelb gebräunte, die nicht nur nach Luft schmeckt. Ganz ausgestorben soll sie ja noch nicht sein. Kleiner Tipp: Nur mit Butter schmeckt sie am besten. Und wenn es mundet, wäre dann eine Semmel zu empfehlen: Das sind zwei zusammengesetzte Schrippen, Herr Wulff.

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