Werbung

Südafrikas gefährdete Kinder

  • Lesedauer: 2 Min.

Von Kristin Palitza, Kapstadt (IPS)

Als Thandi Khumalo ihre sieben Monate alte Tochter in das Rotkreuz-Kinderkrankenhaus in Kapstadt brachte, kam jede Hilfe zu spät. Das Baby, das an akutem Durchfall und Proteinmangel litt, starb nach wenigen Tagen. Khumalo, die eigentlich anders heißt, ist HIV-positiv und hat ihr Kind nie gestillt. Vermutlich ist sie in der Klinik in ihrer Nachbarschaft nie darüber aufgeklärt worden. dass Babys, die zunächst nur Muttermilch erhalten, sich nicht so rasch wie andere mit dem gefährlichen Virus infizieren.

Ähnliche Fälle gibt es in Südafrika häufig. Experten beklagen, dass die Defizite im Gesundheitswesen vor allem Kinder stark gefährden. Dieser Entwicklungsrückstand ist auch dafür verantwortlich, dass das Land die UN-Millenniumsziele voraussichtlich nicht erreichen wird. Bis zum Jahr 2015 soll weltweit unter anderem die Kindersterblichkeit signifikant gesenkt und die Gesundheitsversorgung für Mütter verbessert werden.

Laut dem 'South African Child Gauge 2009/10', einem jährlich erscheinenden Bericht über die Situation der Kinder im Land, sind HIV-Infektionen, Durchfallerkrankungen und Entzündungen der unteren Atemwege die häufigsten Ursachen für den Tod von unter Fünfjährigen. 80 Prozent aller Todesfälle von südafrikanischen Kindern fallen in diese Altersgruppe.

Während der vergangenen zwei Jahrzehnte sei es Südafrika nicht gelungen, die Kindersterblichkeit zu senken, kritisiert der Report. Die Missstände seien mindestens seit 2000 bekannt. Seitdem sei aber noch nichts passiert. Der Mediziner Louis Reynolds von der Abteilung für Pädiatrie der Universität Kapstadt appellierte an die Regierung, das Thema Kindergesundheit in den Mittelpunkt der nationalen Entwicklungsagenda zu rücken.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -