Israel akzeptiert nur Einladung der USA

Bedingungen für Direktgespräche abgelehnt

  • Lesedauer: 2 Min.
Israel will eine Einladung zu direkten Friedensverhandlungen mit den Palästinensern nur seitens der USA akzeptieren und nicht vom Nahost-Quartett.

Jerusalem (dpa/ND). Der israelische Rundfunk meldete am Montag, dies habe ein enger Ministerkreis um Regierungschef Benjamin Netanjahu am Vorabend vereinbart. Israel bestehe auch auf einer Erklärung der USA, dass es keine Vorbedingungen für neue Nahost-Friedensverhandlungen gebe.

Derzeit führen Israel und die Palästinenser nur indirekte Gespräche unter US-Vermittlung. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas will die Aufnahme von direkten Friedensverhandlungen mit Israel von Garantien des Nahost-Quartetts abhängig machen und wartet auf eine entsprechende Erklärung. Dem Quartett gehören die USA, Russland, die Vereinten Nationen sowie die Europäische Union an. Abbas fordert neben einem umfassenden Baustopp auch eine Garantie, dass die Verhandlungen zur Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates einem konkreten Zeitplan folgen.    

Netanjahu, der am Montag als erster israelischer Regierungschef Griechenland besuchte, genehmigte unterdessen ungeachtet der Forderungen nach einem vollständigen Baustopp den Ausbau mehrerer Schulen in Siedlungen im Westjordanland. In dem Palästinensergebiet gilt seit November ein befristeter israelischer Baustopp, der kommenden Monat ausläuft. Öffentliche Gebäude wie Schulen waren allerdings von Anfang an ausdrücklich von dem Moratorium ausgenommen. Netanjahu erlaubte nach israelischen Medienberichten die Errichtung von 23 in mobilen Wohncontainern untergebrachten Klassenräumen.    

Am Rande Jerusalems setzten israelische Sicherheitskräfte am Montag Abrissarbeiten an einer Betonmauer fort, die 2001 während des zweiten Palästinenseraufstands Intifada errichtet worden war. Ein israelischer Armeesprecher sagte am Montag, die Arbeiten sollten bis zum Abend andauern. Die 600 Meter lange und 3,5 Meter hohe Mauer war gebaut worden, um das jüdische Viertel Gilo am Südrand Jerusalems vor Schüssen militanter Palästinenser zu schützen. Damals war es zu Angriffen aus dem benachbarten Bet Dschala gekommen. In den vergangenen Jahren war es dort friedlich geblieben. Kommentar Seite 4

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -