Ramelow kritisiert Neiddebatte

Diskussion um Ernst teilweise »unredlich«

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt (dpa/ND). Der Neid prägt für den Thüringer LINKE-Fraktionschef Bodo Ramelow den innerparteilichen Streit um den Bundesvorsitzenden Klaus Ernst. Viele Parteimitglieder hätten noch immer kein Verhältnis zum Geld gefunden. »Das ist die Lebenslüge der PDS«, so Ramelow. »Man muss nicht arm sein, um die Armut zu bekämpfen.« Der Lebensstil von Ernst sei vor seiner Wahl bekannt gewesen. »Die Debatte trägt viele unredliche Züge.« Der Streit habe auch die Kommunikationsdefizite der neuen Parteiführung der LINKEN offengelegt. »Bei einem kompletten Personalwechsel ist es kein Wunder, dass die Verantwortlichen nicht sofort Tritt fassen.« Sie hätten die Debatte erst unterschätzt. Später sei es ihnen nicht gelungen, die Angriffe auf Ernst souverän abzuwehren. Solche Streitereien seien auch aus anderen Parteien bekannt.

Ramelow bewertet die Auseinandersetzungen auch als Nachwehen der Ernst-Wahl im Mai. »Man darf ja nicht vergessen, dass es damals schon heftige Debatten gab.« Die aus WASG und PDS hervorgegangene LINKE müsse als junge Partei noch alle Kinderkrankheiten durchlaufen. »Gesamtdeutsch sind wir in der Pubertät«, sagte der ehemalige Fusionsbeauftragte. »Auch bei der PDS hat es einige Jahre gedauert, bis alle Kornkreisanbeter, Ufologen und andere Spinner aussortiert waren.« Die Probleme tauchten überwiegend in Bundesländern auf, wo die LINKE nicht den Sprung in den Landtag geschafft habe, wie in Bayern.

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