Leichtathleten in der Goldspur
IOC-Präsident Jacques Rogge wertet Jugendspiele in Singapur als großen Erfolg
Die deutschen Leichtathletik-Talente haben bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur die Goldmedaillen Nummer zwei und drei gewonnen. Im Diskuswerfen siegte am Sonnabend Shanice Craft aus Mannheim mit 55,49 Metern. Lena Malkus aus Münster entschied den Weitsprung mit 6,40 Meter für sich. Drei Tage zuvor hatte die Ruderin Judith Sievers (Kappeln) das erste Gold für das deutsche Team einfahren können.
Das goldene Doppel im Bishan-Stadion gelang binnen weniger Minuten. Schon im ersten Versuch schaffte die 17-jährige Malkus die Siegesweite, die die Zweitplatzierte Rumänin Alina Rotaru (6,38) nicht mehr toppen konnte. »Ich weiß, dass ich gleich mit dem ersten Sprung siegen kann«, sagte die Gymnasiastin. Vorbild für sie ist ihre Mutter, die unter ihrem Mädchennamen Ruth Holzhausen als Volleyball-Nationalspielerin bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles teilnahm.
Nach Malkus' Sprung zum Sieg stand schnell auch Shanice Crafts Erfolg mit dem Diskus fest. Jeder ihrer vier Versuche hätte zum Gewinn gereicht. Mit dem letzten Wurf verbesserte die 17-Jährige sogar noch ihre Bestleistung um 51 Zentimeter. »Mein Ziel war klar die Goldmedaille. Es ist ein tolles Gefühl«, sagte die Zweite der Junioren-Weltjahresbestenliste.
Bereits nach sieben Wettkampftagen sind für IOC-Präsident Jacques Rogge die Jugendspiele insgesamt ein großer Erfolg. »Die Athleten haben eine großartige Zeit, und das Lächeln auf ihren Gesichtern unterstreicht dies«, meinte Rogge. »Alles läuft reibungslos, die Organisation, die Wettkämpfe und die nichtsportlichen Aktivitäten«, bilanziert er. Recht gibt ihm, dass nach den anfänglichen Vorbehalten gegen seine Jugendspiele-Idee die Interessenten für zukünftige Ausgaben schon Schlange stehen. Während des Pilotprojektes in dem asiatischen Stadtstaat seien potenzielle Kandidatenstädte aus 17 Ländern präsent, berichtete Gilbert Felli, IOC-Exekutivdirektor für Olympische Spiele. Erste Gespräche habe das IOC mit Amerikanern und einem afrikanischen Land geführt. Die ersten Winter-Jugendspiele sind für 2012 nach Innsbruck vergeben, die nächste Sommer-Ausgabe wird 2014 im chinesischen Nanjing veranstaltet werden.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erwägt keine Kandidatur um die Spiele für den Nachwuchs. »Es ist ein Format für Länder, für die die richtigen Olympischen Spiele eine zu große Herausforderung sind«, erklärte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper. Fraglich ist, ob die Interessenten aus kleineren Städten eine Jugendspiele-Organisation stemmen können, wenn die von Singapur vorgegebene Dimension der Maßstab bleibt. Rund 300 Millionen Euro lassen sich die asiatische Metropole und das IOC die Premiere kosten.
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