Der Chef darf nicht mehr gucken

Entwurf zu Datenschutz für Arbeitnehmer

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (dpa/ND). Arbeitnehmer sollen künftig besser gegen Überwachung und Bespitzelung am Arbeitsplatz geschützt werden. Union und FDP einigten sich weitgehend auf einen Entwurf für ein Gesetz zum Arbeitnehmerdatenschutz. Regierungs- und Parteikreise bestätigten am Montag entsprechende Zeitungsberichte. Ein zentraler Punkt der geplanten Neuregelung ist, dass die heimliche Videoüberwachung von Arbeitnehmern künftig nicht mehr möglich sein soll. Das Kabinett wird den Entwurf aus dem Haus von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) voraussichtlich am Mittwoch beschließen.

Die Bundesregierung reagiert damit auf die Ausspähaffären unter anderem bei Lidl, Bahn und Telekom in den letzten zwei Jahren. Datenschützer, Koalitionspolitiker sowie Vertreter der Gewerkschaften und Arbeitgeber hatten teils deutliche Nachbesserungen an einem älteren Entwurf verlangt.

Wie die Nachbesserungen aussehen, war am Montag nicht zu erfahren. Es sei »eigenartig«, wenn ein Gesetz zum Arbeitnehmerschutz gemacht würde, das den Arbeitnehmerorganisationen nicht vorliege, kritisierte ver.di-Sprecher Jan Jurczyk. Sollten die Arbeitgeber zugleich mehr Rechte zur Kontrolle der Beschäftigten erhalten, müssten auch die Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte gestärkt werden. Kommentar Seite 4

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.