Lieferschwierigkeiten bei Airbus und Boeing
Gesenkte Planziele und fehlende Triebwerke
Paris/Tokio (Agenturen/ND). Die Serienproduktion des neuen Airbus-Langstreckenflugzeugs A350 wird wesentlich langsamer anlaufen als ursprünglich geplant. Der europäische Flugzeugbauer habe seine Ziele für 2013 bis 2015 im Vergleich zu den Planzahlen von 2007 deutlich gesenkt. Das berichtete die Pariser Wirtschaftszeitung »Les Echos« (Freitag), die an Zulieferer gemeldete Zahlen anführt. 2013 sollten statt 18 nur 10 Maschinen gebaut werden und 2014 werde mit 40 statt 51 Flugzeugen gerechnet. Für 2015 liege das Produktionsziel bei 60 Maschinen. Ursprünglich sollten es 83 sein. Ab 2016 sollen jährlich 120 Flieger gebaut werden – was der geplanten Vollauslastung entspricht.
Airbus wollte den Bericht am Freitag nicht bestätigen, verwies aber darauf, dass die Vergleichszahlen alt seien. »2007 ist verdammt lang her. Seitdem gab es unter anderem die Wirtschaftskrise«, so ein Sprecher. Auch der A380 habe länger Ressourcen gebunden als erwartet. 2013 soll der erste A350 ausgeliefert werden.
US-Konkurrent Boeing hat unterdessen die Auslieferung seines neuen Langstreckenflugzeugs 787 Dreamliner erneut verschoben. Die für die japanische Fluggesellschaft ANA bestimmte Maschine könne nicht wie geplant Ende 2010, sondern erst Anfang 2011 ausgeliefert werden, teilte Boeing mit. Grund sei ein Problem mit einem Triebwerk, das nicht rechtzeitig für die letzten Flugtests im Herbst zur Verfügung stünde. Boeing arbeite mit dem Zulieferer Rolls Royce an dem Problem. Boeing hatte bereits angekündigt, dass sich die Auslieferung der ersten Dreamliner erneut verzögern könne.
Konkurrenten mit Lieferproblemen: A350 und Boeing 787 Foto: dpa
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