Goldene Brücke

Standpunkt von Kurt Stenger

Die schwarz-gelbe Koalition hat nun die letzten Zweifel daran beseitigt, was sie mit dem Begriff Brückentechnologie eigentlich immer gemeint hat: ihr Energiekonzept nämlich, das den großen Konzernen eine wahrlich goldene Brücke baut. Die AKW-Betreiber dürfen ihre störanfälligen Meiler nicht nur noch länger laufen lassen, sondern sich auch drei Viertel der riesigen Zusatzgewinne in die eigene Tasche stopfen. Damit können sie dann ihre Aktionäre zufrieden stellen, aber auch viele neue Kohlekraftwerke bauen und den einen oder anderen Windpark auf hoher See als grünes Feigenblatt.

Damit ignoriert die Bundesregierung praktisch alle Anforderungen an ein zukunftsfähiges Energiekonzept: Umstellung der kompletten Energieversorgung auf ein dezentrales System mit den Erneuerbaren als Grundlage, deutliche Reduktion des Energieverbrauchs, Stärkung der kommunalen Stadtwerke, bezahlbare Preise, neue Arbeitsplätze – dies alles fällt bei Schwarz-Gelb hinten runter oder steht nur auf dem Papier. Und nicht nur im Strombereich ist Schwarz-Gelb rückwärtsgewandt, sondern auch in den nicht minder wichtigen Sektoren Wärme und Verkehr.

Mit ihren »Brückentechnologien« Atom und Kohle verstopft die Koalition die Netze für den notwendigen Ausbau der Erneuerbaren. Und setzt gleichzeitig auf weiterhin hohen Energieverbrauch. Eine Politik, die nur E.on, RWE, Vattenfall und EnBW nützt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -