Studienzeit – wo kommt das Geld her?
Studenten
BAFÖG: Der Staat greift Studenten unter die Arme, wenn Eltern nicht für den Unterhalt aufkommen können. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) sieht einen Höchstbetrag von derzeit 648 Euro monatlich vor – der Durchschnitt liegt bei 363 Euro.
Neben eigenem Einkommen oder Vermögen spielen auch der Familienstand, das Einkommen der Eltern und die Geschwisterzahl eine Rolle. Eine geplante BAföG-Erhöhung liegt wegen Streits zwischen Bund und Ländern auf Eis. Kommt sie, steigt der Höchstsatz auf 670 Euro.
Das Studenten-BAföG besteht je zur Hälfte aus einem Zuschuss und einem zinslosen Darlehen. Dieses Darlehen von momentan maximal 10 000 Euro muss nach Studienende zurückgezahlt werden. Die Rückzahlung beginnt fünf Jahre nach Ende der Förderungshöchstdauer und dauert höchstens 20 Jahre.
Einen Teilerlass gibt es für ein besonders schnelles Studium – auch wer die Summe auf einen Schlag begleicht, zahlt deutlich weniger. Wer sehr wenig verdient, kann sich von der Rückzahlung freistellen lassen. Rund ein Viertel aller Studierenden bekommt BAföG.
STIPENDIEN: Stipendien sind in Deutschland noch relativ wenig verbreitet. Durch das jüngst beschlossene nationale Stipendienprogramm soll der Anteil der geförderten Studenten von zwei auf zehn Prozent steigen. Vorgesehen ist, dass Stipendien in Höhe von monatlich 300 Euro für besondere Leistungen von den Hochschulen vergeben werden. Die Vergabe erfolgt einkommensunabhängig. Derzeit unterstützen zudem elf Begabtenförderungswerke sowie private Institutionen und Stiftungen talentierte und bedürftige Studenten. Stipendienhöhe und Förderkriterien sind verschieden.
Im Dschungel der Angebote hilft www.stipendienlotse.de, eine Datenbank des Bundesbildungsministeriums.
KREDITE: In den vergangenen Jahren haben die Angebote für Studienkredite deutlich zugenommen. So gibt es einen Studienkredit der Staatsbank KfW, aber auch zahlreiche Sparkassen und einige wenige private Banken haben Darlehen für das Studium in ihr Programm genommen.
Da die Zinsen stark variieren, können Studenten mit der Wahl des richtigen Kredits Tausende Euro sparen. Studenten sollten die Konditionen gut vergleichen, die Stiftung Warentest bietet in ihrer Zeitschrift »Finanztest« regelmäßig eine Übersicht der Angebote.
Studenten sollten neben der Zinshöhe auch vergleichen, ob der Zinssatz für die gesamte Dauer des Studiums fest ist oder sich ändern kann. Gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase könnten Studenten, die mit steigenden Zinsen rechnen, mit Festzinsdarlehen unter Umständen besser fahren.
Neben Darlehen zur Finanzierung des Lebensunterhalts gibt es spezielle Kredite für Studiengebühren und für das Examen. Für die Studiengebühren bieten unter anderem die Landesförderbanken mehrerer Bundesländer sehr günstige Darlehen, für die Examensphase gibt es teils zinslose Kredite der Studentenwerke.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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