Keine Angst vorm Beipackzettel
Gesundheit
Hier ein Beispielsfall der UPD aus Bremen: Sonja S. nutzt das Beratungstelefon der UPD. Ihre Ärztin hat bei ihr einen hohen Blutzuckerwert festgestellt und ein Medikament verschrieben. Frau S. beschleichen allerdings nach dem Lesen der Packungsbeilage Bedenken: Dort werden Nebenwirkungen wie Gelbsucht und schwere Stoffwechselstörungen aufgeführt.
UPD-Beraterin Martina Münzer aus Bremen ordnet die Warnungen ein: »Die Hersteller von Medikamenten sind in Deutschland verpflichtet, alle Nebenwirkungen, auch wenn sie noch so selten sind, im Beipackzettel aufzulisten.« Wichtig bei der Bewertung sei dabei die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen.
Die Angabe »sehr häufig« bedeutet zum Beispiel, dass die Beschwerden bei mehr als einem von zehn Patienten auftreten. Die Nebenwirkungen, die Frau S. verunsicherten, sind allerdings sehr selten – weniger als einer von 10 000 Behandelten ist betroffen.
Oftmals sei das Risiko für Komplikationen durch eine unbehandelte Erkrankung größer als das Risiko durch mögliche Nebenwirkungen, sagt Jane Schröder vom UPD-Arzneimittelberatungsdienst. So steigt bei langfristig hohem Blutzucker die Gefahr, dass ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall oder Probleme mit der Durchblutung auftreten.
Frau S. hat sich inzwischen für eine Therapie mit dem Medikament entschieden. In den ersten Tagen der Behandlung litt sie an leichter Übelkeit und an Appetitlosigkeit. Mittlerweile bemerkt sie keine unerwünschten Wirkungen mehr. Ihr Blutzuckerwert ist deutlich besser.
Tipp: Informieren Sie Ihren Arzt über Ihre Ängste und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen. Lassen Sie sich die Vor- und Nachteile einer Therapie erläutern. Setzen Sie auf keinen Fall ohne ärztliche Rücksprache Ihre Medikation ab.
Informationen sind im Internet unter www.upd-online.de oder über das bundesweite Beratungstelefon abrufbar. Dieses ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer (0800) 0 11 77 22 erreichbar.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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