»Vertrauen verloren«

  • Lesedauer: 2 Min.

Aus der Erklärung von Gabi Zimmer und Thomas Händel:

Die Mitglieder der Delegation DIE LINKE haben am 14. Juli 2010 eine Aussprache über Probleme und Aspekte ihrer Zusammenarbeit geführt. Bereits unmittelbar nach dem Bundesparteitag in Rostock wurde mehrfach von Abgeordneten eine solche Beratung eingefordert, ohne dass dem seitens der Delegationssprecherin entsprochen wurde.

In der Beratung am 14. Juli 2010 brachte die überwiegende Mehrheit der anwesenden Abgeordneten deutliche Kritik an der Arbeit der Delegationssprecherin zum Ausdruck. Es ging dabei im Kern um die Notwendigkeit, die Koordination der Delegation voranzubringen und die Mitarbeit aller Abgeordneten der Delegation produktiv für eine Stärkung der linken Fraktion im EP zu nutzen. Es wurde einvernehmlich vereinbart, die Abgeordnetensitzung am 9. September fortzusetzen.

Für diese Beratung wurde Sabine Wils gebeten, Vorschläge für die weitere Zusammenarbeit der Abgeordneten in der Delegation zu unterbreiten. An beide Vereinbarungen hielt sich Sabine Wils nicht. Im Gegenteil: dieser Zeitraum wurde von Sabine Wils genutzt, unsubstantierte Vorwürfe gegen andere Mitglieder der Delegation – und ohne mit ihnen darüber zu sprechen – in der Partei zu verbreiten.

Die geplante Sitzung wurde einseitig von Sabine Wils unter Hinweis auf die Verhinderung von Sabine Lösing und mit der Begründung abgesagt, dass »sie als Delegationsleiterin und Lothar Bisky als Fraktionsvorsitzender der GUE/NGL zur Sitzung des geschäftsführenden Parteivorstandes am 04. Oktober zu europapolitischen Fragen und der Arbeit der Delegation der LINKEN in der Fraktion GUE/NGL im Europäischen Parlament gemeinsam eingeladen« seien. Deshalb schlug die Mehrheit der Abgeordneten vor, die geplante Sitzung auf den 08.09. zu legen.

Übereinstimmend hielten die anwesenden Abgeordneten (auf der Sitzung am 8.9., d.R.) fest, dass es sich bei den Konflikten der Delegation nicht um ideologische Fragen oder sogenannte »Strömungsauseinandersetzungen« handelt, wie dies zwischenzeitlich von Sabine Wils in Teile der Bundestagsfraktion und der Partei hineinkommuniziert wurde. Das bewirkte letztlich den entscheidenden Vertrauensverlust der sechs Abgeordneten in die Zusammenarbeit mit Sabine Wils als Delegationssprecherin.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.