Werbung

Mehr überschuldete Haushalte durch Krise

Es trifft oft Alleinerziehende und Selbstständige

  • Lesedauer: 1 Min.

Hamburg (dpa/ND). Die Krise hat viele Haushalte in die Überschuldung gezogen. Erstmals seit 2007 wird sich die Zahl der überschuldeten Haushalte 2010 wieder erhöhen, heißt es im Überschuldungsreport 2010, den das Institut für Finanzdienstleistungen (iff) und die Stiftung »Deutschland im Plus« am Donnerstag vorlegten. Erst Mitte 2011 könne sich der Trend wenden, wenn die Entlastung auf dem Arbeitsmarkt anhalte.

Insgesamt sind über drei Millionen Haushalte überschuldet; genaue Zahlen liegen nicht vor. Es lässt sich aber feststellen, dass seit Ende 2009 mehr Haushalte finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können, unter anderem durch die steigende Zahl der Verbraucherinsolvenzen. In der Studie wurden über 12 500 überschuldete Haushalte untersucht.

Überschuldete Menschen könnten drei Jahre früher aus ihrer Notlage herausfinden, wenn sie rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nähmen. »Viele warten, bis sich die Situation nach außen manifestiert und das Konto gekündigt wird«, so Michael Knobloch vom iff. Erwerbslosigkeit, Scheidung, übersteigertes Konsumverhalten und gescheiterte Selbstständigkeit sind die häufigsten Ursachen von Überschuldung.

Besonders betroffen sind Alleinerziehende, allein lebende Männer und Paare mit drei oder mehr Kindern. Die durchschnittliche Schuldensumme beträgt bei gescheiterten Selbstständigen 94 600 Euro, bei allen anderen 25 700 Euro.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.