Rückfall

Bernd Kammer will zur S-Bahn nicht beten müssen

  • Lesedauer: 1 Min.

Ob VBB-Chef Hans-Werner Franz ein gläubiger Mensch ist, ist nicht bekannt, aber in punkto S-Bahn vertraut er offenbar nur noch höheren Mächten. »Vielleicht hilft es ja, zu Petrus zu beten«, sagte er angesichts der offenbar nicht ausreichenden Wintervorbereitungen des Unternehmens. Die jüngsten Entwicklungen sind jedenfalls nicht gerade ermutigend, was die Fähigkeiten der S-Bahn betrifft, ein neuerliches Winterchaos zu vermeiden, geschweige denn, zum geregelten Betrieb zurückzukehren.

Dass nicht ausreichend Bahnen zur Verfügung stehen, weil sie häufiger gewartet werden müssen und die Industrie nicht mit der Lieferung festerer Räder und Achsen hinterherkommt, mag der geduldige Fahrgast vielleicht noch verstehen. Aber dass die Bahn- und S-Bahn-Manager jetzt wieder auf Tauchstation gehen und die Öffentlichkeit nicht informieren, wie es weitergehen soll, ist ein Unding. Kein Wort der Erklärung oder gar der Entschuldigung, dass die versprochenen »Hochfahrstufen« nicht eingehalten werden können.

Die im vergangenen Jahr installierte neue S-Bahn-Führung schien mit dem Ausbau der Werkstattkapazitäten und dem Zugehen auf ihre Kunden auf dem richtigen Weg, der Krise des Unternehmens beizukommen. Mit der jetzt gezeigten Verweigerungshaltung selbst gegenüber dem Abgeordnetenhaus droht ein Rückfall in jene Situation, die die Krise erzeugt hat. Keine guten Aussichten für den Winter.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -