Mit Geldern überschütten

Martin Kröger will auch die Soziale Stadt retten

  • Lesedauer: 1 Min.

Beim Thema Integration sind ja auf einmal alle Experten – vom ehemaligen Bundesbankmanager bis zum bayerischen CSU-Bundestagshinterbänkler. Wie wenig die Politiker vor allem in der schwarz-gelben Bundesregierung indes von den komplizierten Prozessen vor Ort verstehen, die die Integration voranbringen, zeigen eindrücklich die geplanten Kürzungen beim Förderprogramm »Soziale Stadt«. Über das werden in Berlin in 34 Schwerpunktgebieten Projekte finanziert, die der Chancengleichheit, Bildung, Integration und Gesundheit dienen.

All jene Probleme also, die die selbst ernannten Experten derzeit wortgewaltig bejammern. Wer es also ernst meinte mit der Integration, müsste diesen Projekten den Rücken stärken und sie mit zusätzlichen Geldern überschütten – stattdessen sollen sie jetzt plattgemacht werden.

Dass diese Projekte etwas zu Stande bringen und keine Beschäftigungsmaßnahme sind, konnte gestern der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) in Augenschein nehmen. Denn genau mit den Mitteln aus dem Topf »Soziale Stadt« ist es in Schöneberg gelungen, aus dem als »Sozialpalast« verschrienen Gebäuderiegel einen attraktiven Wohnort zu machen. Dies ist das zehnjährige Werk der Ehrenamtlichen, Sozialarbeiter und Quartiersräte. Ohne die Gelder wäre dieser Imagewandel sicher nicht möglich gewesen.

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