Zeitlebens der Natur verbunden
Altkanzlergattin Loki Schmidt mit 91 Jahren in Hamburg gestorben
Hamburg (Agenturen/ND). Ihr letzter Wunsch blieb unerfüllt. Eigentlich setzten sich Menschen ihres Alters ja keine Ziele mehr, sagte Loki Schmidt vor zwei Wochen in einem Interview. »Aber mein Mann sagt immer: Wenn wir den 70. Hochzeitstag schaffen, das wäre schon schön.« Ende Juni 2012 wäre der Termin für die Gnadenhochzeit gewesen – doch in der Nacht zum Donnerstag starb Loki Schmidt im Alter von 91 Jahren. Die Frau von Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) hatte am 23. September einen Fußbruch erlitten, seitdem hatte sich ihr Gesundheitszustand zusehends verschlechtert.
Hätte die ehemalige Lehrerin den runden Hochzeitstag noch erreicht, sie hätte ihn womöglich in einem Garten genossen – denn die Politikerfrau gehörte zu den bekanntesten Naturschützern Deutschlands und eröffnete vielen Menschen den Blick für die Schönheit der Pflanzen. Der Schriftsteller Siegfried Lenz sagte einmal, Loki Schmidt sei »an allem schuld«. Ihretwegen könne er beim Spazierengehen nicht mehr gedankenlos Blumen platt treten.
Die Liebe zur Natur zeigte sich schon bei der ganz kleinen Hannelore, so ihr eigentlicher Vorname. Angeblich sei nach »Mama« und »Papa« das dritte Wort, das ihr über die Lippen kam, ein Pflanzenname gewesen, erzählte sie einmal – nur habe sie statt »Frauenmantel« »Frau Mantel« gesagt.
1979 hatte die Frau des Bundeskanzlers die »Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen« gegründet, die später mit anderen Vereinigungen zur »Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt« fusionierte. Daraus hat sich ein bundesweites Netzwerk zum Schutz von Pflanzen entwickelt, dem Loki Schmidt bis zuletzt ihr Gesicht gab. Seit 1980 hatte sie alljährlich die »Blume des Jahres« gekürt.
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