Doch noch Edelmetall
Degenfechterinnen erreichen WM-Finale
Deutschlands Fechter haben im WM-Schlussspurt von Paris wieder in die Medaillenspur zurückgefunden. Nach vier Tagen ohne Edelmetall beendeten Olympiasiegerin Britta Heidemann, Europameisterin Imke Duplitzer, Monika Sozanska und Ricarda Multerer die Zeit ohne Podiumsplatz und zogen gegen China mit 34:28 Treffern in das Finale gegen Rumänien ein (nach Redaktionsschluss). »Jetzt ist es auch für uns eine gute WM«, sagte Sportdirektor Manfred Kaspar, der beim letzten und einzigen WM-Gold 1990 in Lyon noch Trainer des Degenteams war.
Der Siegeszug an der Seine machte die sechste deutsche Finalteilnahme mit dieser Waffe und die erste seit Havanna 2003 perfekt. Damit haben die deutschen Fechter nach Florettgold für Peter Joppich und Säbelsilber für Nicolas Limbach vor dem abschließenden Teamwettbewerb der Degen-Männer am heutigen Samstag in Paris drei Medaillen eingefahren. In Antalya 2009 waren es fünf (1-1-3).
Vier Tage nach dem frühen Aus im Einzel für Heidemann, Duplitzer und Sozanska war Kanada im Achtelfinale beim 45:28 kein echter Gradmesser für die Deutschen. Danach wurde es dramatisch: Unter den besten acht musste Duplitzer gegen Russland beim Stand von 21:22 als Letzte auf die Planche und rettete ein 27:27 in die Verlängerung. Dort setzte die 35-Jährige nach 23 Sekunden den entscheidenden Treffer, den die Bonnerin lautstark bejubelte.
»Hoffentlich kommt nicht wieder die Silberne raus. Davon habe ich genug«, sagte Duplitzer nach dem unerwartet deutlichen Halbfinalerfolg gegen China, den Weltmeister von Turin 2006. Titelverteidiger Italien scheiterte unter den besten 16 an Estland (28:32), Europameister Polen im Viertelfinale an Südkorea (28:45). Disziplintrainer Piotr Sozanski war selbstredend sehr zufrieden: »Das war eine echte Teamleistung«, kommentierte der Vater von Monika Sozanska die Leistung gegen China.
Die chinesischen Männer hatten am Vorabend mit dem Florett noch WM-Gold gewonnen. In einem dramatischen Finale setzten sich die Asiaten mit 45:43 gegen Titelverteidiger Italien durch, der den vierten Erfolg nacheinander verpasste. dpa/ND
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