Werbung

Ehrlich gelogen

  • Silvia Ottow
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Tradition der schwarz-gelben Koalitionäre, die Wirtschaft zu beschenken, erreicht mit dem GKV-Finanzierungsgesetz einen neuen Höhepunkt. Das Gesetz finanziert nicht wie im Titel versprochen die Gesetzliche Krankenversicherung, sondern Arbeitgeber, Pharmafirmen, private Krankenversicherer, Unternehmen der Gesundheitsindustrie, Teile der Ärzteschaft. Besser, gerechter und ehrlicher als je zuvor sei das neue System, prahlt die CDU. Aber für wen? Ist es gerecht, wenn Kostensteigerungen allein die Versicherten berappen, wenn Arbeitslose, Rentner und Geringverdiener am meisten zahlen müssen oder wenn der soziale Ausgleich für Arme nicht mehr als ein Almosen darstellt, weil er nur einen Teil der Belastung ausgleicht? Ist es ehrlich, dem Patienten eine Kostenerstattung beim Arzt aufzuschwatzen, wenn er höchstens die Hälfte des ausgegebenen Geldes von seiner Krankenkasse wiederbekommt? Ist es besser für die Gesetzliche Krankenversicherung, wenn gut verdienenden Mitgliedern der Wechsel zur Privatkasser nahegelegt wird?

Für die Versicherten wird jedenfalls nichts besser, aber das war auch nicht die Absicht. Das Gesetz soll vor allem den Weg dafür ebnen, die Gesundheitsversorgung eines Tages ganz zu privatisieren. Dafür wurden Zusatzbeiträge eingeführt, die eines Tages die Krankenversicherungsbeiträge ersetzen sollen und dafür wird die Gesetzliche Krankenversicherung langsam aber sicher in eine Private umgewandelt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.