Zukunftsstudie sieht München vorn

Berlin abgeschlagen auf Rang 270

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Die wirtschaftlich starken Städte und Kreise im Süden und Südwesten Deutschlands eilen einer neuen Studie zufolge den übrigen Regionen immer weiter davon.

Düsseldorf (AFP/ND). Sechs von sieben Spitzenstandorten mit »Top-Zukunftschancen« liegen in Bayern und Baden-Württemberg, stellte das Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos in seinem am Montag veröffentlichten »Zukunftsatlas 2010« fest. Für die Studie im Auftrag des »Handelsblatts« wurde die Zukunftsfähigkeit aller 412 Kreise und Städte untersucht. Der Großraum München ist laut dem »Zukunftsatlas« mit Abstand der Wirtschaftsraum mit den besten wirtschaftlichen Perspektiven. Landkreis und Stadt München liegen auf den ersten beiden Plätzen des Rankings. Ebenfalls »Top-Zukunftschancen« attestierte Prognos der Stadt Erlangen, den Landkreisen Starnberg und Böblingen sowie den Städten Ingolstadt und Frankfurt am Main. Berlin lag dagegen abgeschlagen auf Rang 270. Prognos bescheinigte der Bundeshauptstadt einen »ausgeglichenen Chancen-Risiko-Mix«.

Auch im Norden und Nordwesten sind der Untersuchung zufolge die Zukunftsaussichten nicht so günstig. Mit der Landeshauptstadt Düsseldorf auf Rang zehn schaffte es nur eine einzige Stadt aus Nordrhein-Westfalen in die zweitbeste Gruppe der 30 Standorte mit »sehr hohen Zukunftschancen«. Auch aus Niedersachsen sind mit Wolfsburg auf Platz neun und Braunschweig auf Platz 22 nur zwei Städte vertreten. Dagegen droht immer mehr Regionen im Norden und Nordwesten ein wirtschaftlicher Abstieg. Für 38 Städte und Kreise in den alten Ländern sieht Prognos mehr Risiken als Chancen, im Jahr 2004 waren es nur 19. Abgerutscht sind unter anderem das nördliche Ruhrgebiet, die Eifel und die Südwest-Pfalz.

Im Osten liegen einige Spitzenstandorte mittlerweile auf Augenhöhe mit den westdeutschen Metropolen. Das gilt vor allem für Jena (15. Platz) und Dresden (32. Platz), denen »sehr hohe Zukunftschancen« bescheinigt werden. Allerdings liegen von den 53 Regionen, in denen laut Studie hohe oder sehr hohe Zukunftsrisiken bestehen, 48 in Ostdeutschland. Vor allem Flächenkreise abseits von Metropolen stehen demnach vor Problemen. Schlusslicht unter den 412 Städten und Kreisen ist der Landkreis Demmin in Mecklenburg-Vorpommern.

Großstädte erleben derweil überall in der Republik ihr Comeback. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, können sie sich dem »Zukunftsatlas« zufolge vom sonstigen Bevölkerungsrückgang abkoppeln. Städte wie Frankfurt am Main, Dresden und Leipzig gewannen demnach in den vergangenen fünf Jahren zwischen zwei und drei Prozent an Einwohnern hinzu, während die Bevölkerung in Deutschland insgesamt um 0,6 Prozent schrumpfte.

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