- Kommentare
- Kolumne
Terror
Nach bisherigem Kenntnisstand hat der erwartete Anschlag noch nicht stattgefunden, was zu Betrachtungen über Terror Anlass gibt und darüber, was man dagegen alles nicht tun kann.
Einer Verlautbarung von Al Qaida zufolge haben sich die Aktionen mit Bombenpaketen in den letzten Wochen rentiert, da sie nur 4200 Dollar gekostet, aber Millionenausgaben für Sicherheitsmaßnahmen und Überwachungen hervorgerufen haben. Das ist jedoch immer noch betriebswirtschaftlich falsch gerechnet. Auch wenn die Ausgabe von 4200 Dollar nur 3000 Euro entspricht und damit vertretbar erscheint, ist sie doch vergeudetes Geld, dessen Gegenfinanzierung durch Drittmittel wackelig sein dürfte.
Aber Al Qaida richtet sich nicht nur finanziell zugrunde, sondern auch spirituell. Den Schaden des anderen als eigenen Gewinn zu verbuchen, das ist nach Paul Watzlawick eine Methode, sich unglücklich zu machen.
Ein Zuwachs an Sympathien dürfte das Terrornetzwerk durch eine solche Verlautbarung auch nicht gerade erlangen. Al Qaida muss aufpassen, dass der Einsatz der ganzen Sicherheitsvorkehrungen und Überwachungstechnologien von den Bürgern, die sich dadurch aufgehalten bis schikaniert fühlen, nicht am Ende noch den Terroristen angelastet wird statt wie bisher dem datensammelwütigen Staat und seinen kontrollsüchtigen Organen.
Dass es absolute Sicherheit nicht geben kann, ist bekannt, deshalb begibt man sich in den Straßenverkehr und fährt Ski und setzt sich den Gefahren des Zusammenlebens aus. Aber jetzt kommt der Terror ja noch dazu und erscheint als überflüssig. Allerdings sind von den Anschlägen, anders als von den Sicherheitsmaßnahmen, für gewöhnlich immer nur andere betroffen, so dass sich die Mehrheit verschont fühlen kann.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.