Rente mit 67 kontrovers im Bundestag diskutiert
Von der Leyen bezeichnet längeres Arbeiten als vertretbar / Opposition stellt erwartete Arbeitslosigkeit Älterer dagegen
Eine Absage oder die Verschiebung der Rente mit 67, wie sie bei Gewerkschaften und in der SPD verlangt wird, wäre »verantwortungslos«, fügte von der Leyen hinzu. SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisierte hingegen, anders als von der Ministerin behauptet steige die Arbeitslosigkeit Älterer. Fast 80 Prozent der Menschen zwischen 60 und 64 seien ohne Arbeit. Für sie bedeute die Rente mit 67 erst einmal nur eine Rentenkürzung. Der SPD-Chef warf von der Leyen vor, nicht genügend gegen die Arbeitslosigkeit zu tun und stattdessen die Mittel für Qualifizierung um 1,3 Milliarden Euro gekürzt zu haben.
In dem von der Bundesregierung Mitte November beschlossenen Prüfbericht zur Rente mit 67 heißt es, die Beschäftigungslage für über 55-Jährige habe sich deutlich verbessert. Die Erwerbstätigkeit der 60- bis unter 65-Jährigen hat sich demnach seit dem Jahr 2000 verdoppelt und im zweiten Quartal 2010 bei 41,1 Prozent gelegen. Sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren in dieser Altersgruppe im vergangenen Jahr aber nur 23,4 Prozent. Das noch von der großen Koalition beschlossene Gesetz sieht vor, die Altersgrenze, ab der die Rente ohne Abschläge gezahlt wird, von 2012 an schrittweise von 65 auf 67 Jahre anzuheben.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.