Systematisch vertuscht

Gutachten zum Missbrauch in katholischer Kirche

  • Lesedauer: 1 Min.

München (dpa/ND). Im Erzbistum München und Freising hat die katholische Kirche in den vergangenen Jahrzehnten Missbrauchsfälle in den eigenen Reihen systematisch vertuscht. Zu diesem Ergebnis kommt ein unabhängiges, vom Erzbischöflichen Ordinariat bestelltes Gutachten der Rechtsanwältin Marion Westpfahl. Bei der Vorstellung ihrer Ergebnisse für 1945 bis 2009 sagte Westpfahl, die kirchlichen Akten seien völlig lückenhaft. In der Vergangenheit seien einzelne Aktenteile offenkundig bewusst vernichtet worden, um Missbrauchsfälle zu vertuschen.

Mehr als 13 200 Akten wurden durchforstet, in 365 davon fanden sich Hinweise, »dass ein wie immer geartetes Missbrauchsgeschehen stattgefunden hat«. 159 Priester seien demnach auffällig geworden, ebenso 15 Diakone, 96 Religionslehrer im Kirchendienst und 6 pastorale Mitarbeiter. Zu strafrechtlichen Verurteilungen sei es kaum gekommen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.