650 000 Tote durch Wetterkatastrophen

Klima-Risiko-Index 2011 in Cancún vorgestellt

  • Lesedauer: 1 Min.
Cancún/Bonn (epd/ND). Wetterkatastrophen treffen einer Studie zufolge Entwicklungsländer am stärksten. Im vergangenen Jahr verursachten Stürme, Dürren oder heftiger Regen in El Salvador, Taiwan und den Philippinen die größten Schäden, wie aus dem gestern veröffentlichten Klima-Risiko-Index 2011 der Bonner Organisation Germanwatch hervorgeht.

»Es deutet vieles darauf hin, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel zu einem weiteren Anstieg von Wetterextremen in Form von starken Regenfällen oder extremer Trockenheit führen wird«, erklärte Germanwatch bei der Vorstellung der Studie in Bonn und auf der Weltklimakonferenz im mexikanischen Cancún.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten starben der Studie zufolge mehr als 650 000 Menschen infolge von 14000 ungewöhnlichen Wetterverhältnissen. Die materiellen Schäden werden auf 2,1 Billionen US-Dollar geschätzt. Deutschland landete im vergangenen Jahr auf Platz 68 des Klima-Risiko-Index, der 169 Staaten auflistet. Dass 2009 auch Saudi-Arabien und Australien zu den zehn Hauptrisiko-Ländern gehörten, wertet Germanwatch als Beleg dafür, dass kein Land vor Wetterkatastrophen gefeit ist. In den Klima-Verhandlungen gehöre Saudi-Arabien aber zu den Bremsern.

Der Autor der Studie, Sven Harmeling, forderte ein verbessertes Risiko-Management. Katastrophenschutz müsse Teil eines Klima-Abkommens sein, das in Cancún angestrebt wird. Zwar ergriffen viele Entwicklungsländer zunehmend selbst die Initiative zur Katastrophenvorsorge, aber sie seien auf die Unterstützung der Industrieländer angewiesen, so Harmeling. Jeder Dollar, der in die Vorbeugung investiert werde, spare später 2,5 bis 13 Dollar Katastrophenhilfe.

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