Seemanöver Japan - USA
Maritimer Aufmarsch vor koreanischer Küste
Tokio/Seoul (AFP/ND). Inmitten der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben Japan und die USA am Freitag ihr bislang größtes gemeinsames Militärmanöver begonnen. An den achttägigen Übungen in südjapanischen Gewässern an der Grenze zu Südkorea nehmen nach Armeeangaben 44 000 Soldaten, 60 Kriegsschiffe und 500 Flugzeuge beider Seiten statt. Erstmals wird ein gemeinsames Manöver von Japan und den USA von südkoreanischen Militärbeobachtern begleitet. Damit will die Regierung in Tokio angesichts der Spannungen zwischen Nord- und Südkorea ihre Solidarität mit Seoul bekräftigen.
Die Situation auf der koreanischen Halbkugel ist derzeit äußerst gespannt. Vor gut einer Woche hatte die nordkoreanische Armee die südkoreanische Insel Yonpyong beschossen. Dabei wurden zwei südkoreanische Soldaten und zwei Zivilisten getötet. Das am Freitag gestartete Manöver war bereits vor dem Feuergefecht im Gelben Meer angesetzt worden.
Der designierte südkoreanische Verteidigungsminister Kim Kwan Jin schließt auch Luftangriffe nicht aus, sollte die Koreanische Demokratische Volksrepublik (Nordkorea) sein Land erneut angreifen. Jede Attacke des Nordens werde »gründlich bestraft«, kündigte Kim bei einer Parlamentsanhörung am Freitag in Seoul an. Die Wahrscheinlichkeit für eine Eskalation oder gar einen Kriegsausbruch sei dennoch gering, da Nordkorea nicht über die nötigen Ressourcen für einen militärischen Konflikt verfüge. Zudem sei der nordkoreanischen Führung die militärische Übermacht Südkoreas bewusst. Derzeit sind rund 28 500 USA-Soldaten im Süden stationiert.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.