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Champagner zum 100.

Tatjana Hüfner gelingt Jubiläums-Weltcupsieg der Rodlerinnen

  • Michael Fox, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.

Mit einer Champagnerdusche feierten die deutschen Frauen ausgelassen ihr unglaubliches Jubiläum – den 100. Weltcupsieg in Serie. Doch Tatjana Hüfner blieb aber auch im Moment des historischen Triumphs bescheiden. »Die 100 Siege hätten wir ohne viele andere Rodlerinnen nicht erreicht«, erinnerte die Olympiasiegerin nach ihrem Jubiläumscoup am Sonntag in Winterberg. Jubeln durften auch die anderen deutschen Asse: Die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt landeten ihren ersten Saisonsieg, insgesamt gab es für die deutschen Rodler fünf Podestplätze. Allein der italienische Altmeister Armin Zöggeler störte mit seinem Sieg die deutsche Party beim Heim-Weltcup.

»Das ist mehr etwas für Statistiker. Ich habe das nur sekundär im Hinterkopf«, hatte Seriensiegerin Hüfner zuvor bemerkt. Doch nach ihrem Sieg war auch für die Perfektionistin nur noch Feiern angesagt. Noch im Zielauslauf wurde Hüfner, die bei ihrem 23. Weltcup-Sieg auch die Zweite Natalie Geisenberger deutlich distanzierte, von ihrem Teamkolleginnen empfangen. Eine gemeinsame Welle im Schneetreiben, eine Champagnerdusche und ein süßer Jubiläumskuchen – der Heimsieg von Winterberg als Krönung der 13 Jahre langen Siegesserie war für alle etwas Besonderes. »Wir sind ziemlich happy«, sagte Geisenberger.

Zwar hatte niemand ernsthaft mit einer Niederlage der deutschen Frauen gerechnet, doch die Erleichterung war greifbar. »Wir haben es ja erst einmal runterbringen müssen«, betonte Geisenberger. Anders als noch bei der WM 2009 in Lake Placid, als die deutschen Frauen nach 99 Siegen in interkontinentalen Rennen eine bittere Niederlage einstecken mussten, lief in Winterberg alles glatt.

Wie dominant die Deutschen sind, zeigte Nachwuchsfahrerin Carina Schwab. Vor einer Woche in Igls war die Debütantin auf Rang sieben gefahren, in Winterberg wurde die 19-Jährige hinter Anke Wischnewki Fünfte.

Auch bei den Männern trumpften die Deutschen mit den Rängen zwei bis vier stark auf, der Sieger hieß aber einmal mehr Armin Zöggeler. Der 36-Jährige zauberte zwei tolle Fuhren in den Eiskanal und machte seinen 50. Weltcup-Sieg perfekt. »Der alte Mann ist einfach noch schneller«, scherzte der Zweite David Möller mit Blick auf den zweimaligen Olympiasieger aus Südtirol. Für die größte Überraschung sorgte der 19-jährige Julian von Schleinitz. Bei seinem Weltcupdebüt fuhr der Königsseer mit Rang drei erstmals aufs Podest bei den Großen und verdrängte Olympiasieger Felix Loch auf den vierten Platz. »Besser kann man es sich nicht vorstellen«, schwärmte von Schleinitz. Nun geht es für ihn aber erst einmal im Junioren-Weltcup weiter.

Überglücklich waren die »rasenden Tobis« Wendl und Arlt: Mit ihrem ersten Saisonsieg sorgten die Oberbayern für den erhofften Befreiungsschlag bei den deutschen Doppelsitzern. Freuen durfte sich auch das junge Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken, das Platz vier belegte. dpa

Frauen, Einsitzer: 1. Hüfner (Oberwiesenthal) 1:54,669, 2. Geisenberger (Miesbach) 1:55,283, 3. Gough (Kanada) 1:55,411, 4. Wischnewski (Oberwiesenthal) 1:55,509, 5. Schwab (Berchtesgaden) 1:55,662, 6. Hamlin (USA) 1:55,785.

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