Ministerrat billigt Irland-Hilfen

Streit in der EU über Euro-Anleihen

  • Lesedauer: 2 Min.

Brüssel/Dublin (dpa/ND). Die EU-Finanzminister haben das Hilfspaket in Höhe von 85 Milliarden Euro für das krisengeschüttelte Irland gebilligt. Das berichteten Diplomaten am Rande des Treffens am Dienstag in Brüssel. Dublin hat demnach bis 2015 – und damit ein Jahr länger – Zeit, sein Defizit unter die Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung zu bringen. EU und der Internationale Währungsfonds hatten das Paket bereits Ende November auf den Weg gebracht. Irland ist das erste Euro-Land, das unter den riesigen Rettungsschirm der Europäer mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro schlüpft.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verteidigte die Entscheidung, den Rettungsschirm für finanziell angeschlagene Eurostaaten nicht weiter auszudehnen. Darauf hatten sich die Euro-Finanzchefs am Montagabend verständigt. »Die Politiker brauchen auch ein bisschen Zeit, um den Rest der Welt davon zu überzeugen, was wir gerade entschieden haben.«

Vor allem Deutschland wehrt sich vehement gegen die Forderung mehrerer EU-Länder, den Krisenfonds aufzustocken und die Einführung sogenannter Euro-Anleihen vorzubereiten. Auf Druck Schäubles wurde dies aber nicht einmal diskutiert. Auch der Eurogruppenchef, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, macht sich für Euro-Anleihen stark.

Die Euro-Finanzchefs debattierten auch über die Reform- und Sparschritte von Portugal und Spanien, die immer höhere Risikoaufschläge für ihre langfristigen Anleihen zahlen müssen. Laut Juncker war die Runde »sehr beeindruckt« von den jeweiligen Vorhaben.

In Dublin stellte der irische Finanzminister Brian Lenihan am Nachmittag den Haushalt für 2011 vor. Die Regierung will im kommenden Jahr rund sechs Milliarden Euro einsparen. Ein rigides Sparprogramm ist die Voraussetzung dafür, dass die rund 85 Milliarden Euro Nothilfen tatsächlich fließen werden. Im Parlament zeichnete sich zuletzt eine knappe Mehrheit für den umstrittenen Haushalt ab.

Kommentar Seite 8

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.