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Sagte Röttgen die Unwahrheit?

Atomanlage Majak ist offenbar doch in Betrieb

  • Lesedauer: 1 Min.
Berlin (ND). Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat nach Erkenntnissen russischer Umweltschützer bei der Absage des Atommülltransports aus dem Zwischenlager Ahaus nach Russland nicht die Wahrheit gesagt. Er hatte die Absage am Montag unter anderem damit begründet, dass die Wiederaufbereitungsanlage Majak derzeit nicht in Betrieb sei. »Da sagt der Minister die Unwahrheit«, erklärt die Vorsitzende der »Bewegung für nukleare Sicherheit« in Tscheljabinsk, Natalja Mironowa, gegenüber der Tageszeitung »Neues Deutschland«. »Das radiochemische Werk des Anlagenkomplexes Majak, in dem der Brennstoff aufbereitet wird, ist in Betrieb.«

Atomgegner kämpfen seit Jahren für die Stilllegung der Anlage, die für die Verseuchung der Umgebung und der Gewässer verantwortlich gemacht wird. Die Region gilt als eine der am stärksten radioaktiv verstrahlten Gegenden weltweit. Russische Umweltschützer begrüßen natürlich die Absage des Atomtransportes aus Deutschland. Allerdings befürchten sie, dass dieser lediglich auf 2011 verschoben werde. Der Grünen-Politiker Johannes Lichdi forderte wegen der ökologischen Probleme die sächsische Landesregierung auf, den Transport endgültig abzusagen. Die fortdauernde Lagerung des Atommülls aus dem DDR-Forschungsreaktor Rossendorf in Ahaus wäre möglich und rechtlich zulässig.

Weitere Informationen zum Thema in der Tagesausgabe vom 10.12.2010
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