Sellering schwenkt auf CDU ein
Regierungschef plädiert für Schuldenbremse
Schwerin (dpa/ND). Die seit 2009 im Grundgesetz verankerte »Schuldenbremse« für die Haushalte von Bund und Ländern könnte bald auch Teil der Landesverfassung Mecklenburg-Vorpommerns sein. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sprach sich am Donnerstag überraschend für einen entsprechenden Vorstoß der CDU-Landtagsfraktion aus. Die nötige Verfassungsänderung könne noch vor der Sommerpause erfolgen, »wenn das inhaltlich solide und technisch sauber geht«, sagte Sellering dem Sender NDR 1 Radio MV. Auch die oppositionelle FDP befürwortete im Grundsatz die Verfassungsänderung. Zusammen mit ihr hätte die SPD/CDU-Koalition die notwendige Zweidrittelmehrheit im Landtag.
Die Linksfraktion reagierte empört auf Sellerings Forderung, sie müsse »die Karten auf den Tisch legen« und klarmachen, ob sie eine solide Haushaltspolitik wolle. Dies sei eine »absurde Forderung«, sagte die finanzpolitische Sprecherin Birgit Schwebs. Sellering habe die acht Jahre gemeinsamer Regierungszeit mit der damaligen PDS »offenbar verschlafen«. Damals sei der Etat konsolidiert worden. Die LINKE lehnt die Schuldenbremse ab, weil sie den finanzpolitischen Spielraum des Landtags einschnüre und in die Finanzhoheit des Parlaments eingreife.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.