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Jubel in Jericho
Medwedjew in Jericho – das wird fast etwas ungläubig zur Kenntnis genommen. Lange, sehr lange hatte sich Russland aus den Vorgängen im Nahen Osten herausgehalten. Waren multilaterale Nahostrunden einst ohne Moskauer Teilnahme praktisch nicht beschlussfähig, so ist seine Anwesenheit heute kaum bemerkbar. Obwohl noch immer – neben EU und UNO – mit den USA im sogenannten Nahostquartett, hat man den Part des Verhandlungsmoderators in den vergangenen Jahren völlig Washington überlassen. Dass westliche Kommentatoren zum jetzigen Besuch des russischen Präsidenten anmerken, er habe sich in der Vergangenheit wiederholt für eine Zwei-Staaten-Lösung ausgesprochen, bestätigt diesen Zustand, hatte sich Russland doch – wie einst die Sowjetunion – als erste Vetomacht auch für einen Staat Palästina ausgesprochen.
Deutet der Besuch Präsident Medwedjews bei den Palästinensern also auf wiedererwachtes Engagement in der Region hin? Die von beinahe aller – westlichen wie östlichen – Welt im Stich gelassenen Palästinenser sehnen das sicher herbei. Doch selbst wenn – es dürfte für Russland Jahre dauern, auf dem einst aufgegebenen Terrain vom Zuschauer wieder zum Mitspieler zu werden. Aber vielleicht gibt es dem Nahostprozess wenigstens einen Impuls. Die USA sind dazu offenbar nicht in der Lage.
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