Amnesty: Mutmaßlicher Wikileaks-Informant unmenschlich behandelt

US-Soldat Manning seit Juli 2010 in Untersuchungshaft

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlin/London, 24. Januar (AFP) - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat der US-Regierung vorgeworfen, der mutmaßliche Wikileaks-Informant Bradley Manning werde in der Untersuchungshaft unmenschlich behandelt. Der 23-jährige US-Soldat, der seit Juli 2010 inhaftiert ist, erhalte weder Polster noch Decken, unterliege Schlafbeschränkungen und werde alle fünf Minuten von einem Wächter angesprochen, erklärte Amnesty am Montag. Vergangene Woche sei ihm wegen angeblicher Suizidgefahr die Kleidung bis auf die Unterwäsche und seine Brille abgenommen worden. Manning müsse 23 Stunden täglich in seiner Einzelzelle verbringen.

Für Manning - von dem keine Gewalttätigkeit bekannt sei und dem sein offizieller Militärpsychiater bescheinige, keinen besonderen Schutz vor Selbstverletzung zu brauchen - gelte die höchste Sicherheitsstufe, erklärte Amnesty weiter. Die Haftbedingungen verletzten die Verpflichtungen der USA, Häftlinge menschlich zu behandeln, sagte Susan Lee, Direktorin des Amerika-Programms von Amnesty International, in London. Manning sei bisher keines Vergehens für schuldig befunden worden, »aber die Militärbehörden scheinen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um ihn zu bestrafen, solange er in Haft ist. Das untergräbt die Unschuldsvermutung, zu der sich die USA bekannt haben.«

Die USA werfen Manning vor, geheime Militärdokumente etwa über die Kriege im Irak und in Afghanistan an das Enthüllungsportal Wikileaks weitergegeben zu haben.

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