Wikileaks für den Nobelpreis nominiert

Norwegischer Politiker reichte Vorschlag ein

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Das Enthüllungsportal Wikileaks ist für den diesjährigen Friedensnobelpreis nominiert worden. Die Internetseite trage zur Transparenz in der Welt bei, sagte am Mittwoch der norwegische Abgeordnete Snorre Valen, der das Portal für den Preis vorschlug.

London (AFP/ND). Wikileaks habe neben vielem anderen Korruption, Kriegsverbrechen und Folter aufgedeckt und damit zum Kampf für Menschenrechte, Demokratie und Meinungsfreiheit beigetragen, begründete Valen die Nominierung in seinem Blog. Dabei sei klar worden, dass diese Dinge zum Teil sogar von Verbündeten Norwegens begangen worden seien, fügte der Politiker der norwegischen Sozialistischen Linkspartei mit Blick auf die USA hinzu.

Die Frist für die Nominierungen für den diesjährigen Nobelpreis war am Dienstag abgelaufen. Zwar werden die Namen der Nominierten 50 Jahre lang unter Verschluss gehalten, diejenigen, die Vorschläge einreichen, können ihre Wahl jedoch publik machen. Der Nobelpreisgewinner wird im Oktober bekannt gegeben.

Mehrere Nobelpreisexperten hatten bereits gesagt, sie hielten die Nominierung von Wikileaks und seines Gründers Julian Assange für wahrscheinlich. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass das Portal in die engere Auswahl komme. Der Vorsitzende des Friedensforschungsinstituts in Oslo, Kristian Berg Harpviken, schloss sich dieser Meinung an: Wikileaks sei wegen der Veröffentlichung einer Vielzahl an Informationen, die bestimmten Menschen sowie der Diplomatie schaden könnten, Ziel scharfer und legitimer Kritik, sagte er.

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