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Metastasen der Macht
Mubaraks Regime ist in die Phase offener Agonie eingetreten. Die Implosion der Führung seiner Regierungspartei am Wochenende war dafür nicht entscheidend, aber symptomatisch. Politisch stellte diese Partei kaum mehr als einen Wurmfortsatz der Präsidialkanzlei dar, praktisch jedoch wirkte sie als Krebsgeschwür, dessen Verästelungen auf allen Ebenen mit Korruption zu buchstabieren waren.
Nun zerfallen die Seilschaften; und das schneller, als es CIA und Mossad gelingt, mit Hilfe ihres guten Bekannten Suleiman Ersatzstrukturen für ihre platzende Nahosttriade zu schaffen. Jetzt gilt: Wenn man schon nicht die Richtung der Fahrt bestimmen kann, dann soll es wenigstens das Tempo sein, bis sich Gelegenheiten finden, Sand ins Getriebe zu streuen. Vielleicht lässt sich so erklären, warum, wie es gestern hieß, Hillary Clinton und Angela Merkel »die ganz schnelle Wahl als Beginn eines Demokratisierungsprozesses für falsch halten«.
Gerade 20 Monate ist es her, dass der US-Präsident – in Kairo – einen »Neubeginn der Beziehungen zwischen den USA und den Muslimen der ganzen Welt« beschworen hatte. Nach alldem, was jene zuvor mit Bush jun. erlebt hatten, blieb Skepsis, auch am Nil. Zumal die Ägypter, anders als das Weiße Haus es wahrnahm, »Mubarakobama« weniger als Symbiose, sondern als Metastase empfunden haben dürften. Genau dort will Clinton aber nun wieder ansetzen.
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