Haftbefehl gegen Musharraf in Pakistan
Expräsident soll in Bhutto-Mord verstrickt sein
Islamabad (dpa/ND). Ein pakistanisches Gericht hat im Zusammenhang mit der Ermordung der Spitzenpolitikerin Benazir Bhutto vor gut drei Jahren Haftbefehl gegen den früheren Präsidenten Pervez Musharraf erlassen. Zugleich ordneten die Richter in der Garnisonsstadt Rawalpindi bei Islamabad am Sonnabend das persönliche Erscheinen des früheren Militärmachthabers am 19. Februar an. Musharraf hält sich seit seinem Rücktritt 2008 in London auf. Der Haftbefehl bezieht sich nur auf pakistanisches Staatsgebiet.
Bereits am vergangenen Montag hatte die Ermittlungsbehörde FIA dem Gericht Musharraf als einen der Beschuldigten im Mordfall Bhutto genannt. Die frühere Premierministerin und Chefin der Pakistanischen Volkspartei (PPP) war im Dezember 2007 bei einem Anschlag während einer Wahlkampfveranstaltung in Rawalpindi getötet worden.
Im Zuge der Ermittlungen war Musharraf durch Aussagen beschuldigter Polizeioffiziere schwer belastet worden. So soll der damalige Staatschef persönlich die Änderung der Sicherheitsvorkehrungen bei Bhuttos Wahlkampfveranstaltung sowie die Säuberung des Tatorts nach dem Anschlag angeordnet haben. Die Ermittlungsbehörde forderte die Einstufung Musharrafs als flüchtig, solange dieser nicht kooperiere.
Ein Sprecher Musharrafs wies die Anschuldigungen zurück, ohne im Detail auf die Vorwürfe einzugehen. Eine Rückkehr Musharrafs nach Pakistan halten Beobachter für unwahrscheinlich. Möglich sei, dass sich der Expräsident schriftlich zu den Vorwürfen äußert.
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