Der Untergang

Zeitung suchte Namen für Fehmarnbelttunnel

  • Lesedauer: 2 Min.

Kopenhagen (ND-Knudsen). Zwar steht die parlamentarische Bestätigung noch aus, aber nachdem die verkehrspolitischen Sprecher der Fraktionen im Parlament von Kopenhagen sich für eine Tunnelverbindung zwischen Dänemark und Deutschland ausgesprochen haben, ist dies mehr eine Formsache. Völlig offen ist indes noch der Name des Mega-Infrastrukturprojekts unter dem Fehmarnbelt.

Dies inspirierte die Tageszeitung »Politiken«, auf ihrer letzten Seite, wo Alltagsprobleme liebenswürdig-satirisch behandelt werden, eine Meinungsumfrage zu starten. Das Leserecho war stark. Am Ende entschieden sich 30 Prozent der Teilnehmer für die Bezeichnung »Der Untergang«. In der dänischen Übersetzung meint dieser Begriff einen Gang nach unten, er ist aber gleichzeitig eine Anspielung an den auch in Dänemark populären Film über das Ende des Dritten Reiches. Und hier spiegelt sich die Abneigung der ewig spöttelnden Dänen gegenüber umständlichen Namen wider. Mit großem Abstand landeten die beiden seriöseren Bezeichnungen »Ostseetunnel« und »Fehmarntunnel« auf dem zweiten und dritten Platz. Noch acht Prozent entschieden sich für »Büchsenbiertunnel« (Platz vier), womit ein wichtiges Importgut gewürdigt wurde. Dahinter folgen »Flaschenhals« und »Untenrum«.

Wie der offizielle Namen auch immer lauten wird – der liberale Verkehrsminister Hans Christian Schmidt würde 2018 bei der geplanten Einweihung des Tunnels gewiss gerne die Eröffnungsrede halten. Doch zeichnet sich ab, dass die Parlamentswahl im Herbst »Schmidts Untergang« wird.

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