Saftige Rechnung für AKW-Gegner
Bundespolizei will von Blockierern 8450 Euro
Anklam/Greifswald (dpa/ND). Unmittelbar vor einem weiteren Castor-Transport hat die Bundespolizei den Atomkraftgegnern, die im vergangenen Dezember über sechs Stunden die Gleise zum Zwischenlager bei Lubmin blockiert hatten, eine saftige Rechnung gestellt. Danach sollen die beiden Robin-Wood-Aktivisten je 8450 Euro für den Polizeieinsatz zahlen, wie der Präsident der Bundespolizei Nord, Joachim Franklin, am Montag sagte.
Die Summe beinhaltet die Personalkosten, die der Polizei durch die Befreiung der beiden Atomkraftgegner von den Gleisen entstanden sind. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) hat zudem das Finanzamt Bremen gebeten, die Gemeinnützigkeit der Umweltorganisation zu prüfen. Gegen die beiden Atomkraftgegner hat die Staatsanwaltschaft Stralsund ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den öffentlichen Bahnverkehr eingeleitet.
Mitte der Woche wird ein weiterer Atommüll-Transport mit hochradioaktivem Abfall aus der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe in Lubmin erwartet. Bundes- und Landespolizei werden eigenen Angaben zufolge den rund 800 Kilometer langen Transport mit rund 7000 Beamten und damit in ähnlicher Stärke absichern wie den Transport im Dezember 2010.
Kommentar Seite 8
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.