Griechenland: Hungerstreik spitzt sich zu

25 Migranten bereits in Krankenhäusern

  • Lesedauer: 1 Min.

Athen (dpa/ND). Nach fünf Wochen ohne feste Nahrung hat sich der Gesundheitszustand der hungerstreikenden Einwanderer in Griechenland dramatisch verschlechtert. Insgesamt 25 von ihnen seien in den vergangenen drei Tagen mit Nierenversagen und Herzproblemen in Krankenhäuser gebracht worden, berichteten linke Organisationen am Montag. Trotzdem wollen die knapp 300 Einwanderer ihren Hungerstreik so lange fortsetzen, bis sie eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erhalten. »Wir sind entschlossen: Entweder Aufenthaltserlaubnis oder Tod«, sagte ein Sprecher der Migranten im Radio.

Eine Lösung ist nicht in Sicht. Die griechische Regierung erklärte am Montag erneut, die Gesetze müssten eingehalten werden. Den Einwanderern wurde mit Rücksicht auf ihren Zustand eine sechsmonatige Verlängerung ihres Aufenthaltes angeboten. Zudem plane die Regierung, generell die Voraussetzungen zur Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis zu erleichtern. Statt 200 Arbeitstagen mit Einzahlung der Arbeitnehmer-Versicherungsbeiträge sollten künftig 120 Tage reichen, um ein weiteres Jahr in Griechenland bleiben zu dürfen, hieß es.

Die meisten dieser Einwanderer stammen aus Nordafrika und sind seit Langem in Griechenland. Sie hatten von Gelegenheitsjobs auf Kreta gelebt, fanden aber wegen der Krise keine Arbeit mehr.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.