Bayer: Zielquote für Frauen im Management
Pharmariese schreibt weniger Gewinn
Leverkusen (AFP/ND). Der Pharmahersteller Bayer plant eine Frauenquote für Führungspositionen. Ab 2015 solle sich der Anteil der Frauen im oberen Konzernmanagement »in Richtung 30 Prozent entwickeln«, erklärte Vorstandschef Marijn Dekkers am Montag in Leverkusen bei der Vorstellung der Konzernbilanz für 2010. Derzeit seien etwa 20 Prozent der Führungsposten mit Frauen besetzt. Um sein Ziel zu erreichen, setze Bayer neben gezielter Personalentwicklung auf flexible Arbeitszeiten, Heimarbeit und Kinderbetreuungsangebote, sagte Dekkers. Eine gesetzliche Frauenquote lehnte er ab: »Im Einzelfall müssen immer Qualifikation sowie Erfahrung und Talent entscheiden.«
Für das abgelaufene Jahr verkündete der Konzernchef einen Umsatzrekord von 35,1 Milliarden Euro, eine Steigerung um 12,6 Prozent gegenüber 2009. Dennoch musste der Pharmahersteller unterm Strich Einbußen hinnehmen. Der Gewinn sank um 4,3 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Schuld daran seien vor allem »außerplanmäßige Abschreibungen und Rechtsfälle« gewesen, erklärte Finanzvorstand Werner Baumann. Allein 405 Millionen Euro habe Bayer auf seine im November abgeschaffte Marke Schering abschreiben müssen. Rechtsstreitigkeiten um gentechnisch veränderte Reispflanzen in den USA hätten den Konzern über eine halbe Milliarde Euro gekostet. Trotzdem wolle Bayer seinen Aktionären für 2010 eine höhere Dividende auszahlen.
2011 sollen die Erlöse um bis zu sechs Prozent wachsen. Das Unternehmen will vornehmlich in neue Entwicklungen investieren – und bis Ende 2012 rund 2000 Arbeitsplätze streichen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!