- Kommentare
- Kommentiert
Nachvollziehbar
Kommentar von Fabian Lambeck
Das Ergebnis der von der Lokführer-Gewerkschaft GDL initiierten Urabstimmung hätte kaum eindeutiger ausfallen können. Weit über 90 Prozent der GDL-Mitglieder stimmten für unbefristete Streiks. Und das sowohl bei der Deutschen Bahn als auch bei deren privaten Mitbewerbern. Kurz nach Bekanntwerden des Ergebnisses am gestrigen Nachmittag überboten sich die Medien bereits mit Horrormeldungen über nun drohende unbefristete Arbeitskämpfe. Dabei hatte GDL-Chef Weselsky stets betont, dass man einen unbefristeten Ausstand nicht plane.
Aber vielleicht ist dieses Drohszenario hilfreich, um die berechtigten Forderungen der Lokführer so schnell wie möglich durchzusetzen. Auch ohne große Beeinträchtigungen für die Bahnkunden. Fakt ist: Die 26 000 Lokführer hierzulande brauchen dringend einheitliche Tarifbedingungen. Denn die sogenannte Liberalisierung des Eisenbahnverkehrs wird die Konkurrenz auf der Schiene weiter anheizen. Ein gemeinsamer Tarifvertrag kann da verhindern, dass der Wettbewerb über die Löhne ausgetragen wird. Zumal für die übrigen Bahnangestellten bereits im Januar ein Branchentarifvertrag ausgehandelt wurde. Die nun folgenden Streiks mögen für Bahnreisende und Logistikunternehmen ärgerlich sein, die Gründe für den Ausstand sind jedoch nachvollziehbar.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.