DWS verkauft umstrittene Beteiligung
Berlin (ND). Nach Informationen von »Report Mainz« hat die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, DWS, ihre Anteile an dem thailändischen Zuckerkonzern KSL abgestoßen. Das ARD-Politmagazin hatte im November 2010 berichtet, dass KSL an brutalen Landvertreibungen von 400 Bauernfamilien in Kambodscha beteiligt gewesen sei. Eine Entschädigung hatte niemand bekommen. Laut »Report Mainz« hat DWS aufgrund der Vorwürfe, die von KSL nicht entkräftet werden konnten, nach Angaben eines Sprechers nun ihre Anteile am Konzern verkauft.
Organisationen vor Ort und die Vereinten Nationen hatten die Vertreibung schon 2008 dokumentiert. Ende 2010 wies die internationale Menschenrechtsorganisation FIAN nach, dass die Deutsche- Bank-Tochter DWS über mehrere ihrer Fonds Beteiligungen an dem Zuckerkonzern hielt. FIAN begrüßte die Entscheidung: »Die DWS muss in Zukunft genauer prüfen, in welche Firmen sie investiert«, sagte Roman Herre, Agrarreferent bei FIAN Deutschland. Er befürchtet allerdings, dass sich der Finanzdienstleister seiner Verantwortung entledigt. Als früherer KSL-Großaktionär müsse sich die Fondsgesellschaft weiter für eine echte Lösung des Landkonflikts einsetzen.
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