Solarvalley Mitteldeutschland
Netzwerk sieht sich als Jobmotor für ganze Region
Erfurt/Dresden/Halle (dpa/ND). Die mitteldeutsche Solarindustrie sieht sich trotz des starken Wettbewerbsdrucks weiter als Jobmotor. Bei verlässlichen Rahmenbedingungen könnte die Zahl der Arbeitsplätze bis 2020 in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt auf 40 000 steigen, erklärte der Sprecher des Netzwerkes »Solarvalley Mitteldeutschland«, Hubert Aulich, in dieser Woche im Gespräch mit der dpa. »Allein in den beiden vergangenen Jahren sind 3000 Arbeitsplätze entstanden. Und das ist nur der Beschäftigungseffekt in der Industrie, nicht im Handwerk und bei Dienstleistern.« Derzeit beschäftige die Branche, die sich wachsender Konkurrenz vor allem aus China ausgesetzt sieht, mehr als 15 000 Menschen in den drei Ländern.
»Vieles hängt davon ab, zu welchen Ergebnissen die 2012 anstehende Überprüfung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) kommt«, sagte Aulich, der auch Vorstandsmitglied der Firma PV Crystalox mit Produktionsstätten in Erfurt und Bitterfeld/Wolfen ist. »Entscheidend wird sein, dass die Solarstrom-Förderung nicht bei einer bestimmten Kapazität gedeckelt wird.« Die Produzenten von Solarzellen und Modulen stünden bereits jetzt unter einem »enormen Preis- und Kostendruck«. Bei der EEG-Novelle 2012 müsse sich die Politik deshalb fragen, ob Deutschland »Produktionsstandort für Solartechnik bleiben soll«.
Positiv bewertete Aulich die Arbeit des Netzwerks Solarvalley, das 2008 zu den vom Bund auserkorenen und über mehrere Jahre mit insgesamt 40 Millionen Euro geförderten Spitzenclustern zählt. »Das Geld wird im Wesentlichen für Forschung und Entwicklung eingesetzt, um die Kosten senken zu können.« Dem Cluster gehören derzeit 35 Unternehmen, neun Forschungseinrichtungen und fünf Universitäten in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt an. »Die regionale Zusammenarbeit, die immer besser funktioniert, soll helfen, unseren technologischen Vorsprung zu sichern und auszubauen.« Immerhin werde bereits jetzt etwa 40 Prozent des deutschen Solarumsatzes in den drei Ländern erwirtschaftet.
»Zur Zwischenbilanz seit 2008 gehörten neben neuen Arbeitsplätzen Investitionen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro«, sagte Aulich. Das Technologieprogramm habe zu Materialeinsparungen von im Schnitt 17 Prozent und zu einem höheren Wirkungsgrad von Solarzellen und Modulen zwischen 13 und 20 Prozent geführt.
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