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Feministin
Florence Hervé bekam den Clara-Zetkin-Frauenpreis für ihr Lebenswerk verliehen
Vor wenigen Tagen jährte sich der Internationale Frauentag zum einhundertsten Mal. Dieser Feiertag verdankt sich vor allem dem Engagement Clara Zetkins. Und so ist es nur folgerichtig, dass die LINKE ihren in diesem Jahr erstmals vergebenen Frauenpreis nach der sozialistischen Politikerin benannte. Die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung »soll das uneigennützige Engagement von Frauen in der Öffentlichkeit« würdigen. Zudem soll der Preis dazu ermutigen, »die eigenen Fähigkeiten und Kräfte für eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen«.
Anlässlich des 100. Frauentages wurde auch »das Lebenswerk einer Frau geehrt«. Die Wahl der Jury fiel auf die deutsch-französische Feministin Florence Hervé. Zur Begründung hieß es, die Preisträgerin engagiere sich in der nationalen und internationalen Frauenbewegung, publiziere zu Frauenthemen und dem Alltag von Frauen. Die 1944 in der Nähe von Paris geborene Hervé gehört zu den Mitbegründerinnen des Vereins WIR FRAUEN und schreibt zudem für die gleichnamige Zeitung. Der Verein wurde 1991 aus der Taufe gehoben, um erklärtermaßen Frauenpublizistik zu fördern und Frauenprojekte bekannt zu machen. Sie steht für einen marxistisch orientierten Feminismus, der für die Durchsetzung aller Frauenrechte eine Überwindung des kapitalistischen Systems voraussetzt. Somit wirkt die Diplom-Germanistin ganz im Sinne Clara Zetkins, die stets betonte, dass die Frauen nur in einer sozialistischen Gesellschaft »in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen«.
Die Preisverleihung erfolgte am Sonnabend im Palais der Berliner Kulturbrauerei. Neben Hervé wurde das Frauenfußballprojekt »Discover Football« ausgezeichnet. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, »durch internationale Begegnungen im Frauenfußball interkulturelle Verständigung zu fördern«, wie es in einer Presseerklärung der LINKEN heißt. Für Aufsehen sorgte »Discover Football«, als sein Frauen-Team AL-Dersimspor 2006 in Teheran gegen die Frauenfußballnationalmannschaft Irans spielte. Damit schrieben die Berlinerinnen ein Stück Geschichte. Denn das Match war das erste öffentliche Frauenfußballspiel in einem iranischen Stadion seit der islamischen Revolution im Jahre 1979. Fabian Lambeck
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