Parlamentswahlen in Nigeria abgebrochen
Neuer Anlauf am heutigen Montag
Kapstadt/Abuja (dpa/ND). Peinlich Panne in Nigeria: Am Sonnabend wurden die Parlamentswahlen wenige Stunden nach Öffnung der Wahllokale abgebrochen. Da in zahlreichen Orten nicht genügend Wahlscheine vorhanden waren, verschob die Wahlkommission die Abstimmung in dem bevölkerungsreichsten Staat Afrikas auf Montag. 70 Millionen Menschen sind zur Wahl aufgerufen.
»Wir können mit den Wahlen nicht fortfahren, wenn diese frei, fair und glaubwürdig sein sollen«, sagte der Vorsitzende der Wahlkommission, Attahiru Jega, laut der »Times of Nigeria«. Das Problem mit den Wahlzetteln war seinen Worten indirekt von den Katastrophen in Japan verursacht worden. Um Betrug vorzubeugen, waren die Zettel in Europa gedruckt worden und sollten erst im letzten Moment verteilt werden. Flugzeuge seien jedoch für Hilfslieferungen nach Japan eingesetzt worden; deshalb habe die Verteilung der Wahlscheine in dem westafrikanischen Land nicht funktioniert.
Im Bundesstaat Gombe kam es der Zeitung zufolge nach Bekanntgabe der Wahlverschiebung zu Gewaltausbrüchen. Die Polizei habe Tränengas gegen aufgebrachte Demonstranten eingesetzt.
Am kommenden Sonnabend sollen die Wähler Nigerias erneut zu den Urnen gehen, um den neuen Präsidenten zu wählen. Als Favorit gilt der amtierende Präsident Goodluck Jonathan. Für den 16. April sind schließlich die Wahlen der einflussreichen Gouverneure in den Bundesstaaten angesetzt.
1999 war Nigeria nach jahrelanger Militärherrschaft und zahlreichen Umstürzen zu regulären Wahlen zurückgekehrt. Allerdings gab es immer wieder Zweifel an der Rechtmäßigkeit der bisherigen Abstimmungen.
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